Black Sun - Black Sun

Review

Wer Lust auf starken, female fronted Metal hat, sollte jetzt kräftig die Ohren spitzen. Die ecuadorianisch-finnische Band BLACK SUN veröffentlicht ihr selbstbetiteltes, viertes Studioalbum “Black Sun“. Wir haben mal rein gehört.

Südamerikanische Leidenschaft trifft auf finnische Coolness

BLACK SUN verdanken ihr aktuelles Line-up eher dem Zufall. Gegründet wurde BLACK SUN in Ecuador von Drummer Nicolas Estrada, Gitarrist Christopher Grünberg und Bassist Santiago Salem. Während des Mixing-Prozesses für das letzte Album “Silent Enemy“ kam die Band mit ihrem finnischen Produzenten Nino Laurenne ins Gespräch, und man verstand sich schlussendlich so gut, dass dieser in die Band einstieg. Komplettiert wird das Quintett von Powerstimme Netta Laurenne (SMACKBOUND, LAURENNE/LOUHIMO).

Es ist daher auch kein Zufall, dass manche Songs an BATTLE BEAST erinnern, Netta Laurenne röhrt mindestens genauso gut wie deren Frontfrau Nora Louhimo. Musikalisch bieten BLACK SUN gekonnten Melodic Metal, der teilweise, wie zum Beispiel in “Reapers Of The Underworld“, schon ans Türchen von Power Metal klopft. Dabei behandeln sie die unterschiedlichsten Themen. Im Ohrwurm “Slay The Queen“ geht es zum Beispiel um die Zeit, die das Dasein der Menschen regiert und den Wunsch, diese Regentschaft zu brechen. „Drown In Sin“ widmet sich dem Verfall und der Bosheit der Menschheit, die buchstäblich in Sünde ertrinkt. Der Titel “Rise“ soll den Hörer dazu inspirieren, sich seinen inneren Dämonen zu stellen und sich aus innerer Stärke heraus zu erheben.

Das schnelle “Reapers Of The Underworld“ bringt soundtechnisch einen angenehmen KAMELOT-Anklang mit, während “Awake“ zu Beginn richtig bösartig aus den Boxen kracht. Doch damit nicht genug, nach einem überraschend melodischen Refrain überrascht der Song mit männlichen Growls von niemand geringerem als Tomi Joutsen von AMORPHIS. Einzig die Ballade “Stars“ ist ein kleiner Dämpfer und lässt den Zuhörer seltsam unbeteiligt und fast gelangweilt zurück. Der Song zeigt, dass Frontfrau Netta Laurenne immer dann am überzeugendsten ist, wenn sie stimmlich aus dem Vollen schöpfen kann.

Totale Sonnenfinsternis?

BLACK SUN überzeugen mit ihrem Album, das sich nach jeder Umdrehung tiefer in den Gehörgang spielt. Anspieltipp: “Awake“ und “The Mercenary“. Für Fans des Genres klare Hörempfehlung!

06.09.2024
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