Black Stone Cherry - Screamin' At The Sky

Review

Drei Jahre nach ihrem letzten Studioalbum “The Human Condition“ melden sich BLACK STONE CHERRY mit ihrem neuen Werk “Screamin‘ At The Sky“ zurück. Das Quartett aus Kentucky schrieb alle Songs für die aktuelle Scheibe auf der letzten Tour gemeinsam. Aufgenommen und produziert wurde “Screamin‘ At The Sky“ im 1934 erbauten Konzertsaal Plaza Theater in Glasgow, Kentucky – ein Ort, an dem die Band nach eigener Aussage schon länger mit dem Gedanken gespielt hatte, wie sich gerade Schlagzeugaufnahmen dort wohl anhören würden.

“Screamin‘ At The Sky“ – ehrlich und direkt

Das Ergebnis lässt sich denn auch hören. Das Album steigt gleich mit der titelgebenden Single “Screamin‘ At The Sky“ ein und es wird deutlich, dass hier nicht mit Regenbögen und Glitzerstaub geworfen wird. BLACK STONE CHERRY nehmen wie gewohnt kein Blatt vor den Mund und erzählen frei von der Leber weg von alltäglichen Sorgen und Nöten, wie sie wohl jedem schon einmal so oder ähnlich widerfahren sind. So ist der Titelsong eine Ansage, seinen Frust dem Allmächtigen da oben selbst entgegen zu schreien, bevor man daran erstickt. Songs wie „Out Of Pocket“ oder “Nervous“ beschäftigen sich mit dem Gefühl, für andere nie genug oder mit sich selbst nicht im Reinen und innerlich aus dem Gleichgewicht zu sein.

Dabei kommt das Album musikalisch jedoch erstaunlich schwerfällig in Gang und lässt die Nadel auf dem Tacho selten einmal höher schnellen. Einzig “Show Me What It Feels Like“, “When The Pain Comes“ und “R.O.A.R.“ nehmen mal ein bisschen Tempo auf. Sonst sind fast nur schwere Midtempo-Nummern vertreten in die man sich aktiv rein hören muss, da sie sonst Gefahr laufen, zu einem Einheitsbrei zu verschmelzen. Auch eine richtige Ballade gibt es nicht, allemal “Heres To The Hopeless“ stößt etwas ins Balladengefilde vor. Titel wie “Rescue Me“ vom Erfolgsalbum “Kentucky“ oder “New Kinda Feelin’“ vom Album “Family Tree“, die für Tempo und im zweiten Fall auch für etwas Leichtigkeit sorgen, gehen “Screamin‘ At The Sky“ leider komplett ab.

Fetter Gitarrensound, wenig Abwechslung

“Screamin‘ At The Sky“ ist ein Album mit fettem Gitarrensound und Vocals auf gewohnt hohem Niveau, das genau das bietet, was man sich als Fan wünscht: erdigen, soliden BLACK STONE CHERRY – Sound. Wer jedoch ein Hit-Feuerwerk á la “Kentucky“ erwartet, wird enttäuscht werden. Dazu kommt “Screamin‘ At The Sky“ zu schwer in Gang. Es fehlen große Ohrwürmer und Abwechslung gerade was das Tempo angeht. Dennoch hat die Scheibe ihre Momente und spielt sich nach und nach in den Gehörgang. Empfehlung für Fans des Genres.

22.09.2023
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