Black Stone Cherry - Family Tree

Review

Galerie mit 18 Bildern: Black Stone Cherry – Ol‘ Black Eyes is Back Tour 2019 in Berlin

Nachdem sie mit ihrem letzten Album „Kentucky“ ihrer Heimat huldigten, ist nun mit dem sechsten Studioalbum „Family Tree“ die Familie dran. Schon klar, Southern Rock muss einfach auch ein Stück weit konservativ angelegt sein und traditionelle Werte hochhalten. Und BLACK STONE CHERRY bedienen sich nun einmal gerne des Klischees des klassischen Südstaatlers, dem es dabei auch eher selten an Selbstbewusstsein mangelt – die Charterfolge geben ihnen dabei Recht.

BLACK STONE CHERRY – „Family Tree“ – jetzt wird gerockt!

Auch mit ihrem neuen Album zeigt die Truppe, dass sie den bluesigen Southern Rock, mit gelegentlichen Ausflügen Richtung Country und Funk, im Blut hat. Erdig, organisch, kraftvoll, ein richtiges Brett. So klingt, abgekürzt, „Family Tree“. BLACK STONE CHERRY machen aus dem Album eine Art Hommage an die stilistischen Vorfahren LYNYRD SKYNYRD, LED ZEPPELIN, MUDDY WATERS, THE FACES, CREAM, PRIDE & GLORY als auch BLACK LABEL SOCIETY, will heißen, frönen nostalgischen Sounds, ihren ureigenen musikalischen Wurzeln, diese aber, BLACK STONE CHERRY typisch, modern interpretiert. Da ist der Blues, da sind prägnante Riffs mit starken Soli, da ist der wie entfesselt singende Chris Robertson mit seiner coolen, charismatischen Stimme. Da ist einfach jede Menge Rock. Angefangen vom flotten, verdammt coolen Opener „Bad Habit“, über das richtig Heavy groovende und harmonisch rockende „Burnin‘“ bis zum äußerst lässigen Titelsong. Und dazwischen haben BLACK STONE CHERRY einige Überraschungen eingebaut. Bläsersektionen, Southern Gospel Orgeln, Gospel Chöre, Kneipenpianos. Den Gospel hört man in der gefühlvollen Ballade „Last Breath“, klimperndes Klavier im bluesigen „New Kinda Feelin‘“. Und im etwas härteren „You Got The Blues“ singt der fünfjährige Sohn von Chris – „Family Tree“ eben. Weitere Highlights: der soulige Gesang als auch das überragende Gitarrensoli im klassischen „Carry Me On Down The Road“, während „James Brown“ richtig cooler Swamp Funk ist. Und mit Warren Haynes (u. a. ALLMAN BROTHERS, THE DEAD) haben sich BLACK STONE CHERRY prominente Unterstützung für „Dancin‘ In The Rain“ geholt.

Das sitzt!

Keine Frage, BLACK STONE CHERRY wissen genau, wie man die typischen Blues-Stilmittel passend im Southern Rock einsetzt. „Family Tree“ ist ein starkes Album mit vielen Facetten, in sich stimmig und fett produziert. Richtig große Hitsongs findet man zwar leider nicht, dafür machen aber tatsächlich alle Songs einfach Spaß. Toll!

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10.04.2018

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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