BLACK SPIDERS waren schon einmal auf dem Weg nach oben. Jetzt wagt die Band aus Sheffield einen neuen Anlauf und veröffentlicht mit „Black Spiders“ nach einigen Jahren Pause ihr drittes Album, das eine kurzweilige Liebeserklärung an Rockmusik darstellt.
Zumindest in England waren die Jungs mit ihren ersten beiden Alben Anfang der 10er in den Charts. Dann kamen die üblichen bandinternen Schwierigkeiten und mangelnden Gelegenheiten, an deren zahllose Mittelklasse-Bands bereits zugrunde gegangen sind. Doch wahrscheinlich hätten sich BLACK SPIDERS mit ihrer Musik ohnehin nicht durchgesetzt.
BLACK SPIDERS zelebrieren bewährte Genrestandards
Denn zeitgenössische Rockmusik neuer Bands, die es in die Charts schafft, zeichnet sich zumeist durch programmierte Beats aus, die die Bass-Gitarre verdrängt und das Schlagzeug eigentlich sinnlos gemacht haben. Die Band aus Sheffield setzt dagegen auf bewährte Sounds und platziert auf ihrem neuen Album neben potentiellen Radio-Hits auch massenuntaugliche Stücke.
Tatsächlich fällt auf, wie oft es in den Songs um die Musik selbst geht, um einen damit verbundenen Lebensstil, um „Good Times“ mit „Rock and Roll“ und den „Free Ride“ in Richtung „Down to the River“. Ja, BLACK SPIDERS lassen kein Klischee aus. Wie unironisch und beiläufig dies getan wird, ist jedoch herrlich erfrischend.
Dies bedeutet aber auch, dass auf dem Album konventionelle Rock-Musik ohne große Überraschungen zu finden ist. Ausflüge in den Stoner Rock kann man anmerken, sind aber auch nichts originelles. Ohnehin ist der moderne Sound, mit dem sich die Band präsentiert, bereits knapp 20 Jahre alt und wurde von so verschiedenen Bands wie FIREBALL MINISTRY, AIRBOURNE, THE DARKNESS und zahllosen anderen verwendet.
„Black Spiders“ ist eine Liebeserklärung an die Rockmusik
BLACK SPIDERS bewegen sich zwischen all diesen Vorbildern und Weggefährten, verweilen mal hier, mal da. Der drittes Langspieler ist ein abwechslungsreiches Album geworden, das sowohl im Jugendzimmer wie auch in der Kneipe oder im Auto funktioniert. Keiner der Songs sticht jedoch sonderlich heraus.
Mit ihrem Comeback ist den Engländern ein gutes Album gelungen, das in seiner Lockerheit einladend wirkt, letztlich aber auch zu zahnlos ist, um bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Andererseits: Diese Liebe zum Moment hat ihren Charme und garantiert ein lockeres Hörvergnügen mit guter Musik.
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