Was die BLACK SPACE RIDERS da mit ihrem vierten Album „Refugeeum“ abliefern, ist nicht gerade üblich für eine Band in der Schnittmenge aus Space-, Psychedelic-, Stoner-, Prog- und Doom Rock. Bereits das Cover mit den Flüchtlingszelten in der Wüste deutet es an, ebenso wie der Albumtitel, welcher sich aus den Bestandteilen „Refugees“ und „Refugium“ zusammensetzt. Es geht konzeptionell um Flucht und Vertreibung, um Eindrücke in der Fremde, um die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ein sehr aktuelles und nicht gerade angenehmes Thema, mit dem sich die Münsteraner hier beschäftigen, Respekt!
Angesichts des ernsten Konzepts mit den nachdenklichen Texten klingt „Refugeeum“ dennoch zumindest rein musikalisch nicht wirklich bedrückend. Die BLACK SPACE RIDERS entführen ein weiteres Mal in ihren qualitativen Soundkosmos. Da brummt und hallt es an allen Ecken und Enden, da sind die Fuzz-Gitarren und abgespacten Synthies, der abwechslungsreiche Gesang, da wird ordentlich, organisch und authentisch gerockt. Die vielfältigen, zwischen vier bis elf Minuten langen Songs, sind rhythmisch verspielt und charmant groovig gehalten, mit überzeugenden Melodien und intensiver Atmosphäre. Dabei wirkt „Refugeeum“ noch ein wenig ausdruckstärker, verfeinerter und gereifter als der Vorgänger „D:REI“. Hier möchte ich insbesondere „Run To The Plains“ hervorheben, welches sich im Verlauf immer weiter aufbaut, steigert, kräftiger, epischer und schwerer wird. Was ebenfalls auffällt ist, dass die BLACK SPACE RIDERS die stilistischen Grenzen des Genres noch weiter ausloten: da wäre zum Beispiel der brachiale Anfang von „Curtains Of Death“, welches sich aber im weiteren Verlauf stark wandelt und die Metal-Elemente über Bord wirft; oder die auf dem Album dezent eingewobenen Trip-Hop-Beats, orientalischen Klänge (wie im meditativ wirkenden „Vortex Sun“), hypnotisierenden Bassläufe.
Das in sich stimmige „Refugeeum“ ist musikalisch hochwertig und fesselnd, unvorhersehbar, überzeugend und mit einem ernsten Thema. Toll!
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