Black Sonic - 7 Deadly Sins

Review

Wer noch nicht in Liechtenstein war, sollte mal hinfahren. Ist ein nettes Dorf, das Land. Und wer hätte gedacht, dass genau aus diesem Dorf eine Hardrock-Combo kommt, die richtig in die Vollen geht? Die Rocker von BLACK SONIC stammen genau aus dieser Ecke und haben sich wohl auf die Fahnen geschrieben, den Rock und Hard-Rock Sektor aus dem Nichts heraus unter Beschuss zu nehmen. Ihr Geschoss „7 Deadly Sins“ schlägt auch zielgenau ein. „Traut euch ja nicht zu versagen“, wird Fürst Hans-Adam den Jungs mitgeteilt haben. Und das haben sie mit „Dare To Fail!“ weiterbehandelt, bei dem auch noch Ingo Donut mitsingt. Ach ja, Dero von OOMPH! trällert bei „Don’t Call My Name“ auch noch seinen Senf dazu.

Sei es der rotzige Sound vom Opener „Back“ oder die ruhigeren Klänge bei „Some“. BLACK SONIC verstehen es vorzüglich Stilelemente von Vorreitern GUNS ‚N‘ ROSES, FOO FIGHTERS gepaart mit CREED, NICKELBACK und anderen härter rockenden Musikanten unter einen Hut zu stecken und ihre eigene Variante aus dieser Mixtur zu zaubern. Erfrischend leicht und dennoch drückend heavy knallen uns die Liechtensteiner ihr Debüt-Album vor den Latz, auch wenn die Erinnerungen an andere Kapellen nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Melodisch variabel, vom Songwriting her ausgebufft und wohl wissend was sie da treiben, gehen BLACK SONIC nicht ohne Vorsatz zur Sache. Ihre emotional angehauchten Refrains und Mitsingparts sollen diejenigen treffen, denen Heavy-Metal zu hart und Pop-Rock zu lasch ist. Ihren Job erledigen sie nahezu perfekt, denn mit dem Titeltrack zum Beispiel passen sie ideal in die aktuelle Trendwelle, was die feine Abstufung zwischen hart und soft anbelangt.

Nachdem die ersten Durchläufe vollbracht sind, ist zu sagen, dass BLACK SONIC einige sehr gute Hard-Rock-Momente auf der Scheibe haben, bei denen sie Lust auf mehr machen. Jedoch stehen dem entgegen einige Passagen, bei welchen sie auf dem Brett von aktuellen Ami-Rockern mitsurfen. Dass sie noch „Ordinary World“ covern verblüfft mich in diesem Zusammenhang nicht mehr. Fakt ist allerdings, dass ich ehrlich gesagt, bis auf BLACK SONIC keine einzige Band aus Liechtenstein kenne. Und wenn das nun den ersten Kontakt darstellt, dann sage ich: Respekt, es hat sich rentiert eine Stromleitung in das Land zu legen. Mal sehen, was noch so alles passiert.

03.07.2009
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