Ich frage mich, ob BLACK SHEEP WALL mit „No Matter Where It Ends“ ernsthaft beabsichtigen, dem Hörer schlechte Laune zu verpassen. Die drei Miesepeter aus dem sonnigen Kalifornien verbreiten eine derartige Antihaltung gegen alles, was Musik interessant macht, dass ich geneigt bin, alleine dafür Respekt zu zollen.
„No Matter Where It Ends“ ist keine grundlegend langweilige Scheibe, wirkt nur derart gleichförmig und trist, dass einem die Lust auf einen zweiten Hördurchgang bereits ab der Hälfte vergangen ist. Dröhnenden Gitarrenwände, ein muffig brummender Bass, tiefes und durchgehend eintöniges Gebrüll sowie das Schneckentempo der Herren wirken alles andere als einladend. Nein, ich habe kein Problem mit Monotonie, auch nicht mit miesgelaunter bis depressiver Musik, aber BLACK SHEEP WALL sind ermüdend. Wenn sich dann in „Black Church“ aus dem grauen Süppchen mal eine beklemmend tönende Gitarre empor hebt (wohlgemerkt für ein paar Sekunden) ist das quasi das Highlight und schlussendlich nur ein winziger Farbtupfer . BLACK SHEEP WALL ziehen ihre Songs dann auch gern über die Sechs-Minuten-Marke hinaus und verfallen so in ein zähförmiges Dauergemaule mit passend grauem musikalischen Hintergrund. Wer sich an bekannteren Bands orientieren will, darf z.B. an EYEHATEGOD denken, die allerdings deutlich spannenderes Material zu bieten haben. Richtig furchtbar wird es mit „Cognitive Dissonance, das über sechs Minuten irgendwelche Noise-Samples aneinanderpappt und die ohnehin schon schlechte Laune noch eine Etage tiefer legt. Schade eigentlich, denn der zwölf Minuten lange Abschluss „Flesh Tomb“ für sich genommen fasst die Stärken des Albums gut zusammen und bietet eine wuchtige, zeitweise sogar etwas temporeichere Nummer, bei der ein durchaus vorhandenes Gespür für Monotonie mit einem Tupfer Abwechslung sichtbar wird.
Dass das bis zum Ende hat warten müssen, ist wirklich bitter. Vor allem, wenn ich in der Bandbio lese, dass bis zu „No Matter Where It Ends“ schon unzählige Songideen nach dem fast schon üblichen Line-Up-Hickhack über Bord geflogen sind. Ich spekuliere einfach mal und denke, da wäre vielleicht etwas Brauchbareres dabei gewesen, denn so ist „No Metter Where It Ends“ eine ziemlich zähe Platte die eher wenig begeisterndes inne hat.
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