Black Salvation - Lunia

Einleitend möchte festhalten, dass die alte Weisheit „Bescheidenheit ist eine Zier“ noch immer seine Gültigkeit hat. Ein gutes Beispiel dafür liefert aktuell die aus Leipzig stammende Truppe BLACK SALAVATION ab, die mit „Lunia“ ihren Szeneeinstand vorlegt.

Während uns so manche Kapelle nämlich versucht, etwas mehr als eine halbe Stunde Musik als „vollständiges Album“ zu verhökern, geht dieses Trio lobenswerter Weise den umgekehrten Weg und hat uns als erstes Lebenszeichen eine EP anzubieten, die es allerdings auf mehr als eine Stunde Spielzeit bringt.

Auf den ersten Blick hin wäre der Begriff EP auch durchaus angebracht gewesen, denn „Lunia“ enthält an sich nur vier Tracks. Wobei ich auch dazu etwas anmerken muss, denn für mich wirkt dieses Album in Summe viel eher als Einheit, ja fast schon als Einzelkomposition, da die Atmosphäre zwischen den Tracks erhalten wird.

Das Dreigestirn kommt zwar vordergründig mit einer Melange aus Doom Rock (am ehesten lassen sich Vergleiche zu THE OBSESSED oder ELECTRIC WIZARD heranziehen) und reichlich wabernden Psychedelic-Einflüssen (HAWKWIND) daher, versteht es aber auch mit Effekten geschickt zu hantieren.

Dadurch ergibt sich eine überaus „dunkelgraue“, mitunter auch beängstigende, sich gen DRONE orientierende Melange, die jedoch durch diverse eher dem Prog Rock zuzuordnende Passagen ab und an auch wieder „Licht“ erhält. Durch die Tatsache, dass die Burschen kein Studio frequentiert haben, sondern das Album in ihrem Proberaum aufgenommen haben, fühle ich mich obendrein in meiner Meinung bestätigt, dass „Lunia“ in Sachen Atmosphäre etwas von einer Jam-Session hat. Ebenso daraus resultiert ein wahrlich dreckiger Sound, wodurch das Album naturbelassen, aber auch ansatzweise lässig rockig klingt.

Gelungenes Teil, allerdings ist eine Vorliebe für derlei Sounds unabdingbare Voraussetzung, um sich auch nur ansatzweise mit BLACK SALVATION anfreunden zu können.