Bereits das fünfte Album legten BLACK SABBATH hier vor, und im Vergleich zum Vorgänger „Vol. 4“ ist das Songmaterial etwas weniger psychedelisch angelegt. Auch in Sachen Sound konnte man einen Schritt nach vorn machen und das Handtuch vor den Boxen streckenweise abhängen.
Der gigantische Titelsong – einst von Bruce Dickinson kongenial nachgesungen – ist ein schwerer Monolith und eignet sich hervorragend dazu, einem Einsteiger die Bedeutung der Band aus Birmingham deutlich zu machen. „A National Acrobat“ ist danach deutlich ruhiger, trumpft jedoch mit allen Qualitäten auf, die der klassische Doom heutzutage zu bieten hat. Die Gesangslinie ist darüber hinaus eine der geilsten, die Ozzy jemals gesungen hat.
Das balladeske und mit Klavier begleitete „Fluff“ , wie „Changes“ auf dem Vorgänger-Album an dritter Stelle platziert – ist ein eher schwaches Instrumental und selbst für härteste SABBATH-Jünger verzichtbar. „Sabbra Cadabra“ ist da von anderem Kaliber und ein ganzes Stück heavier.
„Killing Yourself To Live“ ist der dritte von vier absoluten Klassikern auf dieser Scheibe und hat mit den Effekt-unterlegten Gitarren Querverweise in den klassischen Rock ’n’ Roll zu bieten. Der Refrain ist auch heute noch zwingend. Mit „Who Are You?“ folgt allerdings direkt danach ein eher unnötiger Song mit elektronischen Effekten und jeder Menge Magic Mushrooms-Atmosphäre.
„Spiral Architect“ ist ein weiterer toller Heavy-Track, dessen Titel – wie so viele andere Songs der Gruppe – Pate für einen Bandnamen steht. Der ruhige Zwischenpart hat mit den eingestreuten Flöten gar einen JETHRO TULL- (bei denen Toni Iommi ein paar Jahre zuvor für einige Wochen gespielt hatte)Touch.
„Looking For Today“ ist ein klassischer Hit aus der zweiten Reihe, gereicht der Band dennoch zur Ehre. Vom ruhigen Beginn bis zur hymnischen Bridge ist hier alles dabei.
Trotz einige Hänger nach wie vor ein starkes Album, das sich prima in der Sammlung macht. Heutzutage würde man sicher größere Abstände zwischen zwei Alben legen und schwächere Stücke über Bord werfen, doch gemessen an ihrer Veröffentlichungswut konnten BLACK SABBATH in ihren frühen Tagen mit einer erfreulich kontinuierlichen Qualität glänzen.
Ist wohl neben der „Paranoid“ meine meistgehörte BLACK SABBATH Platte. Auch hier würde ich fast jedes Wort im Review unterschreiben – einzig mit der Bewertung würde ich nicht so geizen.
Das Instrumental „Fluff“ finde ich jetzt nicht so langweilig und überflüssig wie beschrieben. Es hat einen warmen Klang – wie das Album generell. Allerdings hätte man die 4 Minuten auch um 2 Minuten kürzen können.
„Sabbra Cadabra“ ist ein absolutes Glanzstück. „Who Are You“ finde ich jetzt auch nicht so der Bringer, da sind mir die Synthies zu sehr im Vordergrund.
Ansonsten ein gelungenes Album!
Stilistisch relativ ähnlich zum Vorgänger, aber eindeutig mit den besseren Stücken versehen.
Meine Favoriten sind „A National Acrobat“ und „Sabbra Cadabra“, doch abgesehen von „Fluff“ und „Who Are You?“ überzeugt auch der Rest auf nahezu ganzer Linie. Positiv fand ich immer, dass die Songs nicht mehr ganz so leicht zugänglich sind, wie im Vorgänger. Da variiert die Geschwindigkeit öfter mal und plötzlich fühlt man sich wie in einem ganz anderen Song.