Black Rainbows - Pandaemonium

Review

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich sowohl vom Okkult-Rock, als auch vom Stoner-Rock in letzter Zeit gelangweilt zeigte. Alle Alben, die ich aus dieser Richtung gehört habe, wirkten auf mich wie ein Versuch die Magie von BLACK SABBATH oder ähnlichen Pionieren einzufangen, was mal besser, mal schlechter gelang, jedoch nur selten funktionierte. Spätestens seit dieser furchtbaren DEAD WITCHES-EP hatte ich die Nase gestrichen voll und musste erst mal Abstand von der ganzen Materie nehmen.

Feste Underground-Größe

Da ich bei der letzten Review-Verteilung nur grobe Genres gewählt habe, anstatt konkrete Alben, wurde mir nun das neue Album der BLACK RAINBOWS zugeteilt. Die Italiener bringen mit „Pandaemonium“ nun ihre sechste Platte raus und konnten vorher schon einige Erfolge erzielen. Im Underground haben sie sich als feste Größe etabliert. Im Promotext ist die Rede davon, dass es ein „okkultes Stoner-Riffing á la BLACK SABBATH“ geben soll, bloß heavier. Zudem sollen manche Songs an FU MANCHU erinnern, bloß heavier. Ich könnte aus purer Faulheit noch weiter aus dem Promotext zitieren und einfach eine 10 vergeben, aber ich habe mir das Album angehört und ganz so gut ist es dann überraschenderweise doch nicht geworden.

„Pandaemonium“ bewegt sich nicht aus der Komfortzone

Die BLACK RAINBOWS beschränken sich auf die lieb gewonnenen Stilmittel des Genres. Dröhnende Gitarren, schleppendes Tempo. Das übliche eben. Im Vergleich zum Vorgänger „Stellar Prophecy“ ist aber viel an Offenheit verloren gegangen. Der schier ungeheure Mut, aus diesem starren Korsett auch mal auszureißen, indem man z.B. die Geschwindigkeit etwas anzieht. Den finde ich auf diesem Album nur bei ‚The Sacrifice‘, welcher zugleich auch mein Lieblingstrack auf der Platte ist.

Für Nicht-Stoner eher uninteressant

Deswegen ist „Pandaemonium“ natürlich nicht automatisch schlecht. Aber falls man nicht überzeugter Stoner ist, wird es auf Dauer doch ziemlich fad. Insbesondere wenn u.a. in ‚Riding Fast ‚Til The End Of Time‘ unoriginelle Riffs benutzt werden. Oder man im siebenminütigen ‚Grindstone‘ nichts zu sagen hat, was nicht auch innerhalb der Hälfte der Zeit gegangen wäre. Es ist insgesamt nichts, was KYUSS nicht auch schon hingekriegt haben. Oder um nochmal auf den Promo-Text zurück zu kommen: Die BLACK RAINBOWS klingen nur wie eine verzerrte Version von BLACK SABBATH und lassen den Drive von FU MANCHU vermissen.

Meine Einschätzung zu „Pandaemonium“ ist, dass es sich hier um ein überraschungsarmes Album handelt, mit dem die Stoner Rock-Community wohl ganz zufrieden sein dürfte. Macht unter’m Strich sechseinhalb Punkte, was auf sieben aufgerundet wird.

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30.03.2018

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