BLACK RAINBOWS: Ziemlich cooler Bandname. Obgleich als Symbol der Emanzipation und Gleichberechtigung aller Ehren wert, ist der Regenbogen im Rock-Kontext ansonsten einer der großen Parias neben Einhorn, Allover-Print, Blumenwiese, Light-Bier und „Lulu“. Durch die demonstrative Schwärzung allen Hippietums beraubt, wird er jedoch zur mächtigen Verkörperung der Coolness. Ehrensache ist es da, sein neues Album „Hawkdope“ zu nennen. Wie geil. Während „Falkendroge“ ungelenk klänge und Assoziationen zu Socken weckte, kann „Hawkdope“ alles. Die zugehörige Musik geht unmöglich mit weniger als einer Sieben hier raus; wetten?
Und die Musik klingt in der Tat so, wie sie heißt. Die Italiener der BLACK RAINBOWS drehen die verstärker auf 11, legen die Sonnenbrille an und geben Schub. Als Stoner bezeichnet man diesen voluminösen und dröhnenden fuzzy Heavyrock seit Anfang/Mitte der Neunziger. An die Genre-Paten KYUSS erinnern die BLACK RAINBOWS trotz prinzipiell ähnlichen Tunings mit ihrem straighten, beständig drückenden und nur ergänzend durch die akustische Gobi mäandernden Sound allerdings wenig. Viel näher stehen ihnen die kalifornischen Sunnyboys von FU MANCHU, auch gesanglich. Oder auch Dave Wyndorfs wiedererstarkte Veteranen MONSTER MAGNET.
Unter den Songs von „Hawkdope“ findet sich (in meinen Ohren) zwar kein Superhit, gut durstig machen die neun lässigen wie kraftvollen Ansagen aber durchweg. Auf dem breiten, staubigen Stoner-Highway lassen die BLACK RAINBOWS jedenfalls weniger röhrende Karren links ziehen als rechts liegen.
Wette (s. o.) gewonnen.
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