Das Erstwerk des italienischen Trios BLACK OATH aus Italien lässt sich – treffenderweise – mit drei Worten umreißen: „Epicus Doomicus Metallicus“. So einfach kann Musikjournalismus sein, wenn eine Band ohne Umschweife zugibt, dass sie ihren Idolen nacheifert. Im Falle der drei Südländer sind das seltsamerweise die Briten von CANDLEMASS, deren genreprägendes Frühwerk es den Jungs angetan hat. Das strömt auf „The Third Aeon“ aus jeder Pore.
Grundlage der Platte sind recht schlichte, träge, irgendwo zwischen okkult und romantisch anzusiedelnde Riffs, die zweckdienlich von noch schlichterem Schlagzeug begleitet und mit cleanem Gesang begleitet werden. Der erinnert übrigens weniger an Messiah Marcolin als an Morris Ingram von SOLSTICE, mit denen die Italiener atmosphärisch auch eine Menge teilen. Als nette Zugabe schleicht sich ab und an aus dem Hintergrund eine Orgel an und sorgt subtil für Atmosphäre.
Angenehm finde ich, dass BLACK OATH die sterile Hektik modernen Metals mit ihrem Stil vollkommen ausblenden, und das sehr effektiv, erfolgreich und zeitlos produziert. Das hat gleichzeitig zur Folge, dass „The Third Aeon“ beileibe nicht die aufregendste Platte der Welt ist, aber eine sehr angenehm hörbare. Die Schwächen des Albums sind nicht katastrophal, ziehen sich aber dafür über die gesamte Spieldauer: Spätestens am Ende des zweiten der sechs Songs hört man nicht mehr allzu genau hin und nimmt Unterschiede zwischen den Tracks nur noch am Rande wahr. Die Gitarren hätten übrigens ein bisschen sorgfältiger gestimmt sein dürfen, und irgendwann in der Zeit bis zum vierten Album könnte Sänger A.th seine stimmlichen Qualitäten gerne noch mit etwas Gesangsunterricht optimieren. Das fällt allerdings nur sehr am Rande ins Gewicht und tut der Tatsache, dass BLACK OATH ein gefälliges Album fabriziert haben, keinen Abbruch.
Die Briten Candlemass…..?! Muahahaha…..