Black Oath - Behold The Abyss

Review

Mit „Behold The Abyss“ erblickt heuer Album Nummer Vier der Occult-Doomer BLACK OATH das Licht der Welt. Der epische Doom der drei Italiener war schon immer mindestens interessant, stets ein wenig kauzig – nicht nur durch die markante und etwas akzentbehaftete Gesangsleistung von Frontmann A.Th. – und durchaus eigenständig.

BLACK OATH tiamatisieren ihren Sound

Schon nach den ersten Takten von „Behold The Abyss“ meint man allerdings, die Band hätte sich nun vollständig in Gothic Metal- Gefilde verirrt: Sänger und Gitarrist A.Th. nennt Nick Cave und THE FIELDS OF THE NEPHILIM zwar wiederholt als Einfluss, so deutlich wie auf dem neuen Werk wurden diese bislang jedoch noch nicht in den Sound von BLACK OATH eingearbeitet. Mit „Behold The Abyss“ tiamatisieren BLACK OATH ihren Sound  endgültig: Was sich auf dem Vorgänger „To Below And Beyond“ somit schon andeutete, wird auf dem aktuellen Werk noch präsenter, die Stilentwicklung weg vom knarzigen Epiuc Doom der Anfangstage wird unbeirrt weiter vorangetrieben.

Exemplarisch mag dabei der Opener und Titeltracks stehen: Hier wird eine melodische Down-Tempo-Nummer geboten, die zur Hälfte der Spielzeit einen kurzen Geschwindigkeitsausbruch und Tempowechsel wagt (woher kommt bloß diese ICED EARTH-Assoziation…) – vollgepackt mit Melancholie. Überzeugen kann auch „Once Death Sang“: Hier ist eine TIAMAT-Hommage erster Güte gelungen, die insbesondere durch die Kombination von weiblichem Gesang (beigesteuert durch RITI OCCULTI-Sängerin Elisabetta) und schmeichelnden Melodien recht gut funktioniert.

„Behold The Abyss“ läuft ansonsten durchgehend ganz gefällig, aber letztlich doch etwas zu unaufgeregt durch. Bei genauerem Hinhören ist zu erkennen, dass die Kombination von Doom und Gothic Metal noch nicht vollständig konsistent funktioniert und ein wenig Nachsteuerung notwendig ist: Treffen nämlich, wie in diesem Fall, die ausladende Songlänge und Epik des Doom auf eine bezirzende Monotie des Gothic Rock, dann entsteht gern schon mal Langeweile auf Seiten der Hörerschaft. Diesen ungewollten Gemütszustand löst „Behold The Abyss“ leider einmal zu oft aus und zu selten auf: Die Titel „Profane Saviour“ und „Chants Of Aradia“ plätschern eher spannungslos dahin.

Wohin des Weges, BLACK OATH?

Während Bands wie SORCERER ihre Spielart des Doom zwar ebenfalls weitläufig und genreöffnend interpretieren, sich aber ansonsten deutlich traditioneller und epischer ausrichten, wagt „Behold The Abyss“ einen konsequenten, ja spannenden Schritt – diesen allerdings zu zaghaft und halbherzig. Offen bleibt damit, wie sich BLACK OATH zukünftig aufstellen wollen, will man in der düsteren Zwischenwelt von Doom und Gothic nicht vollends verloren gehen.

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18.11.2018

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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