Black Messiah - The Final Journey

Review

Über BLACK MESSIAH aus Gelsenkirchen kann man wohl trefflich streiten. Einerseits lässt sich behaupten, der Sechser sei nichts als eine weitere Standard-Pagan Metal-Kapelle, die nicht selten auch ins Peinliche abdriftet. Andererseits kann man BLACK MESSIAH durchaus als einzigartig und Meister ihres Faches bezeichnen, die ihre Fans bereits seit 20 Jahren mit mitreißenden, sehr eingängigen Songs begeistern. Ich wage zu behaupten, dass beide Ansichten teilweise zutreffend sind, sich keinesfalls gegenseitig ausschließen. Das neue Werk der Nordrhein Westfalen “The Final Journey” ist der perfekte Beweis dafür.

Denn das, was BLACK MESSIAH auf diesem Album, ähnlich wie auch auf ihren vorherigen Werken, abliefern, ist einerseits tatsächlich nichts anderes als standardisierter Pagan Metal, wie ihn auch zahlreiche andere Bands zelebrieren. Doch innerhalb dieses zugegebenermaßen recht eng gesteckten Rahmens gelingt es den sechs Musikern andererseits zumindest durchaus, klar zu machen, aus wessen Feder die Titel stammen. Denn auf “The Final Journey” finden sich beispielsweise die sehr typischen Growls und Screams von Fronter Zagan, teils in englischer, teils in deutscher Sprache verfasst, wobei das Abdriften in Peinlichkeiten hier an so mancher Stelle tatsächlich nicht zu leugnen ist („Feld Der Ehre“). Auch die Instrumentalarbeit trägt den Stempel BLACK MESSIAH groß auf der Stirn: Simples und leider recht vorhersehbares, aber extrem eingängiges, zumeist episches, getragenes, hier und da schnelleres Riffing steht im Fokus der Songs, häufig begleitet von den für die Band sehr typischen, gern auch mal dudeligen Geigenmelodien. Für Abwechslung ist auf “The Final Journey” also auf jeden Fall gesorgt, doch leider fehlt es den Titeln meiner Meinung nach an Spannung und Höhepunkten. Denn zwar enthält das nunmehr fünfte Album der Band einige gute Songs, wie den mitreißende Opener “Windloni” oder das finale, sehr stimmungsvolle “The Naglfar Saga: Sailing To Eternity”, zwischendurch findet sich jedoch auch so einiges an Füllmaterial.

Aus diesem Grunde sind BLACK MESSIAH für mich auch sicher keine Meister ihres Faches und deshalb ist “The Final Journey” kein Meisterwerk, doch die Gelsenkirchener bleiben sich treu und haben trotz einiger Schwächen ihre eigene Nische gefunden, in der sie sich stets behaupten konnten, ob Pagan Metal gerade in Mode war oder eben nicht. Und das wird ihnen auch weiterhin gelingen.

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15.02.2012

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