Elf Jahre ist es nun mittlerweile her, seit die Deutschen von BLACK MESSIAH ihr Debüt-Album „Sceptre Of Black Knowledge“ veröffentlichten. Damals noch klar im Black Metal-Sektor anzuordnen, hat sich die Gruppierung innerhalb der letzten Dekade klar verändert. Nachdem sich Frontsau Zagan noch vor dem Release ihres Zweitlingswerkes von allen anderen Bandmitgliedern trennte, da diese BLACK MESSIAH als reines Studioprojekt betrachteten, während sich Zagan seinen Traum von einer richtigen Band erfüllen wollte, scheint das Line-up mittlerweile relativ stabil zu sein.
Auf alle Fälle ist es Mitte März soweit und die vierte Scheibe „First War Of The World“ erblickt das Licht der Welt und erscheint im frischen Pagan-Gewand. Die Black Metal-Wurzeln sind nicht mehr wirklich zu spüren, die folkloristichen Momente überwiegen ganz klar. Zudem haben sich BLACK MESSIAH auch noch entschieden, ein Konzept-Album aufzunehmen.
Die Story hinter „First War Of The World“ erzählt die Geschichte der Hexe Gullveig, einer Figur aus der germanischen Mythologie. Sämtliche Lyrics werden rund um diese fiktive Figur herum aufgebaut. Die Songs werden geprägt vom eher kreischenden Gesang von Zagan und sind musikalisch auf der eingängigeren Seite anzusiedeln.
Überhaupt der Wechsel zwischen deutschen und englischen Texten macht das Gesamtkonzept spannender. Titel wie „Gullveig“, „Von Rachsucht und Lüge“ oder das kontroverse „Söldnerschwein“ gehören mit zum besten Material, das in letzter Zeit aus diesem Sektor kam, doch leider hat sich auch der ein oder andere Lückenfüller auf das Album geschlichen, was den ursprünglich sehr positiven Eindruck dann doch eindeutig schmälert.
Der musikalische Spannungsbogen kann leider nicht über die ganze Länge hinweg gehalten werden und so mancher Song ist einfach zu lang geraten, d.h. der ein oder andere Riff oder diverse Melodielinien werden dann doch manches Mal zu oft wiederholt.
Schade, denn BLACK MESSIAH hätten mit dieser grandiosen Story inklusive heidnischer Texte, einem Schuss von russischer Folklore und dem derben Grundsound eine musikalische Bombe zünden können. Durch die vielen Auf und Ab’s zwischen Pagan-Knallern und höchstens durchschnittlichen Hartwurst-Titeln, bleibt ein zwiegespaltener Ausdruck zurück.
Im Endeffekt wirklich schade, denn „First War Of The World“ stellt mit Sicherheit eine Weiterentwicklung zum Vorgänger „Of Myths and Legends“ dar. Ein wenig mehr Konstanz und BLACK MESSIAH hätten das Zeug zu Höherem. Trotzdem Hut ab vor dieser Leistung…
PS: Das überaus geniale Cover verdient natürlich ein Extra-Lob.
Bin 2 Jahre jünger wie diese Holzbubis un d mache viiiieeel bessere Musik, ja, echt ma!!