Was erwartet man schon bei so markigen Worten, dass Black Majesty die nächste australische Heavy Metal Band sein wird, die in Europa einschlägt? Viel heiße Luft einer drittklassigen Hinterhofcombo. Mit einer gehörigen Portion Skepsis legte ich also den drei Song Sampler in meinen heimische CD-Spieler. Umso überraschter war ich dementsprechend von der dargebotenen spielerischen Leistung, die an mein Ohr drang. Eingepackt in eine sehr gute Produktion ließ mich schon das einsetzende Doublebassspiel zu Beginn von „Fall of the Reich“ aufhorchen. Erweitert um den sehr guten Gesang John Cavalieres, der sein ausdrucksstarkes Stimmchen zu meinem Wohlwollen nicht in den Frequenzbereich einer Hundepfeife drückte, und das abwechslungsreiche Gitarrenspiel über Stakkato-Riffs bis zu schnellen Melodieläufen, ergeben sich Power Metal Songs, die durchaus international mithalten können. Pro forma werden zwar Metal-Größen wie Iron Maiden und Judas Priest als Einflüsse genannt, der stark deutsche Einschlag von Blind Guardian oder Helloween, angereichert um ein bisschen Queensryche – nach Herr Tate ja eigentlich gar kein Metal – und Dream Theater, lässt sich aber nicht leugnen. Dass die Metalszene in Sydney noch recht überschaubar ist, zeigt sich deutlich an den vielen Querverbindungen zu den hierzulande schon bekannten Pegasus und Vanishing Point. So ist Gitarrist Hanny Mohamed gleichzeitig Bassist für Pegasus, Sänger John hat schon auf Vanishing Point’s Album gesungen und Ex-Pegasus Schreihals Danny Cecati ist darüber hinaus noch sein Cousin. Beide sind übrigens als Duett auf dem zweiten Stück „Guardian“ zu hören. Sollte das für 2003 angekündigte Album eben die Qualität des Samplers über seine gesamte Spielzeit halten können, dürften Black Majesty sicherlich ebenso wie schon Pegasus vor ihnen, ihre Spur in der Power Metal Szene hinterlassen.
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