Black Lotus - Harvest Of Seasons
Review
Schon wieder Kanada! Und schon wieder schwarz im Namen! Herrje, und auch wieder Pagan, da ist doch ein Nest! Letzte Woche BLACKGUARD, jetzt also BLACK LOTUS. Allerdings unterscheiden sich beide Bands grundlegend voneinander. Wo bei BLACKGUARD doch recht viel fröhliches Trallala vorherrscht, regiert bei BLACK LOTUS eine deutliche düstere Komponente, nämlich Pagan Black Metal.
Im Falle von „Harvest Of Seasons“, dem zweiten Album der Band, klingt der Pagan Black Metal wie eine Mischung aus älteren ENSLAVED, BORKNAGAR und PRIMORDIAL. Schwarzmetallische Atmosphäre trifft auf viel Melodie, welche hauptsächlich vom Keyboard bedient wird. Dabei wird keinesfalls (etwas kitschig) zugekleistert wie bei den Neulingen von Nuclear Blast, sondern mit der nötigen Portion Bombast gearbeitet, welche die Stücke vertragen. Der harsche, kernige Kreischgesang passt gut, kann aber keine besonderen Akzente setzen. Gleiches gilt für die klaren, nicht allzu erhabenen Gesänge. Die Riffs und Leads bewegen sich leicht überm Durchschnitt, besonders herausragend sind diese aber auch nicht wirklich. Eine latente Folkschlagseite ist auch vertreten, klar, allerdings driften BLACK LOTUS erfreulicherweise niemals in pseudo-fröhliche Dudelei ab, schippern dafür aber auch mal in bedächtigere, ruhigere Gewässer mit angenehm sphärischen Momenten. Die Kompositionen unterscheiden sich untereinander doch ziemlich, ohne den roten Faden vermissen zu lassen.
Leider wirkt alles ein wenig vorhersehbar, wirklich überraschend ist auf „Harvest Of Seasons“ nur wenig. Dafür gibt es doch recht viele Parallelen zu den bereits oben angegebenen Vergleichen. Die leicht verwaschen klingende Produktion empfinde ich sogar als recht passend in diesem Fall. Nicht wirklich herausstechend, aber auch nicht uninteressant. Zumindest wenn man auf Neunziger Jahre Pagan Black Metal steht.
Black Lotus - Harvest Of Seasons
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Pagan / Viking Metal |
Anzahl Songs | 8 |
Spieldauer | 44:02 |
Release | 2009-03-19 |
Label | Bleak Art Records |