BLACK LAVA sind eine junge australische Band aus dem erweiterten Dunstkreis von verschiedenen Projekten, allen voran aber der Technical-Death-Metal-Gruppierung A MILLION DEAD BIRDS LAUGHING, wo mit Daniel Presland (Drums) und Ben Boyle (Gitarre und Bass) gleich zwei wesentliche Tragsäulen aktiv sind. Nicht dass die weiteren Arbeitsstätten der Jungs in aller Munde wären, doch über deren doch eher recht moderne Einordnung lässt sich halbwegs abstrahieren, was den Hörer auf „The Savage Winds To Wisdom“, denn so erwarten könnte.
Sludge und Dissonanzen
Das ist zuvorderst ein sperriger Brocken aus zeitgemäßen Black- und Death-Metal-Ansätzen, der sich kompositorisch nur wenigen Konventionen beugt. Schon der Opener „Colour Of Death“ wiegt schwer und ist alles andere als ein Wirbelsturm, der seinen Standpunkt unmissverständlich klar macht. BLACK LAVA pendeln zwischen massiver Sludge-Abrissbirne, mechanisch kalt rasenden Passagen und vor allem – das zieht sich durch das komplette Album – Dissonanzen. Mit „Dark Legacy“ oder „Pagan Dust“ gibt es zwar auch Stücke, die etwas geradliniger zum Punkt kommen, doch hauptsächlich sorgen die Aussies nicht für eine heimelige Hörumgebung.
Dazu bellt sich Sänger Rob Watkins ziemlich eintönig durch „The Savage Winds To Wisdom“, auch wenn er in seiner Stimmfarbe all das zusammenführt, was BLACK LAVA ausmacht: Black-/Death-Metal mit Nergal-Einschlag sowie Sludge und eine Prise Hardcore. Obgleich es dem Trio, welches sich bei Live-Aktivitäten noch an Nick Rackham (Bass) bedient, gelingt, praktisch über die gesamte Laufzeit eine unbehagliche, hoffnungslose Atmosphäre zu zeichnen, so fehlt es an markanten Momenten und Songs, die wirklich aufhorchen lassen.
Auf der Suche nach dem Anker
Gerade wenn sich BLACK LAVA an überlangen Stücken wie dem Titeltrack oder auch „Sanguis Lupus“ versuchen, verliert man sich als Hörer schnell im Tunnel der düsteren Dissonanzen, die ihre Hände aus fahlem Grau zwar immer wieder ausstrecken, aber nicht nachhaltig ankern können. Musikalisch ist das Gebotene ohne jeden Zweifel stark und sicherlich bei einem der größeren Labels nicht verkehrt aufgehoben, doch für die Zukunft gilt es, die Einzelteile noch wirksamer zusammenzufügen.
Stilistik, SoM und Girardi Cover lassen erstmal auf nen safe call schließen, der sich aber leider etwas als Trugschluss offenbart. Gutes Musicianship an sich macht leider noch keine gute Platte und grundsätzlich fehlen mir bei diesem Take on „Psycroptic interpretieren Satyricon“ sowohl die richtige Balance zwischen DM und BM Elementen, die wirklich mitreißenden Melodien oder gut arrangierte Songs, was kA, Hate zum Beispiel bestens beherrschen. Im besten Falle könnte man sagen, die Band weiß aktuell noch gar nicht, wo sie hinwill und versucht deswegen einfach mal alles zu gleichen Teilen unter einen Hut zu bringen, was in meinen Augen null funktioniert. Angesichts der eingangs erwähnten Triggerfaktoren für mich ein enttäuschendes Album.