Black Label Society - Hangover Music Vol. VI

Review

Aus aktuellem Anlass eine Frage: Geht es Euch auch so, dass Ihr nach einem Urlaub eigentlich noch eine Woche als Erholung von selbigem dranhängen müsstet, um wirklich entspannt zu sein? In den Ferien macht das Feiern bekanntlich doppelt Spaß, weil der Kopf frei vom Alltagsstress ist. Leider bekommt man diese zusätzlichen sieben Tage fast nie genehmigt. Umso besser, dass es jetzt einen musikalischen Ersatz für sie gibt. Er hört auf den treffenden Namen „Hangover Music Vol. VI“ und stammt aus der Feder von ZAKK WYLDE und seiner BLACK LABEL SOCIETY. Ein jeder weiß, dass der bullige OZZY-Gitarrist neben Lemmy wohl einer der letzten vom Aussterben bedrohten, echten Rockstars dieses Planeten ist, auf Glanz und Glamour scheißt und stattdessen lieber seine Rottweiler versorgt … oder eben einen saufen geht. Nun hat sich Herr Wylde selbst den Soundtrack zu seinem morgendlichen Kater geschrieben. Ehrlich, authentisch, bodenständig – drei Attribute, die schon immer auf ihn zugetroffen haben. Warum sollte dies bei „Hangover Music Vol. VI“ also anders sein? Southern Rock, feine Akustikgitarren, bluesgetränktes Riffing, Piano-getragene und tiefdunkle Balladen und die vielleicht facettenreichste Gesangsperformance aller BLS-Alben lassen diese 15 Tracks ein wenig aus seinem Backkatalog herausstechen, weil der bis jetzt von ihm gewohnte, unaufhörlich treibende Hardrock etwas außen vor bleibt. Selbiger hätte aber auch nicht zur Grundtsimmung dieses Werkes gepasst, die getreu dem Titel ruhiger, relaxter und gelöster als sonst – ja fast schon gemütlich ausgefallen ist, aber nie ernste Emotionen außen vor lässt. Während „Yesterday, Today, Tomorrow“ beklemmend wirkt, kommt z.B. „She Deserves A Free Ride“ mit einem traurigen Grundtenor daher, nur um das darauf folgende „House Of Doom“ unbeschwert drauflos rocken zu lassen. Zakk Wylde hat eben schon immer gemacht, was er wollte, ohne sich reinreden oder Kompromisse aufschwatzen zu lassen. An dieser Stelle mal ein großes RESPEKT für diese Einstellung! Und ein mindestens genauso großes für dieses Album hinterher! Der nächste Whiskey oder das nächste Bier (oder der nächste Urlaub) kann kommen.

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24.05.2004

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2 Kommentare zu Black Label Society - Hangover Music Vol. VI

  1. crippled fluffy catcat sagt:

    cooles chill out album.

    8/10
  2. dorgard sagt:

    Jep…angenehmes Album, mit dem Fokus auf die Atmosphäre gerichtet. Bei einem Exzentriker und Ausnahmegitarristen wie Zak Wylde ist das nicht selbstverständlich. Allerdings war es bei mir so, dass mich das Album bereits nach 3 Wochen nicht mehr so gereizt hat.

    7/10