Black Label Society - 1919 Eternal

Review

Zakk Wylde ist zweifelsohne einer der eigenständigsten und vielleicht auch unterbewertesten Gitarristen dieser Zeit. Sein Werdegang ist Rockgeschichte und bedarf hier wohl keiner weiteren Erläuterung. Seit seinem Ausstieg bei Ozzy (und Kurzeitiger Rückkehr zum „Down To Earth“ Album) kocht der bekennende Bierliebhaber seine eigenen Süppchen, die nun zum dritten Male, wenn wir vom Live-Album „Alcohol Fueled Brutality“ absehen, unter dem Namen „Black Label Society“ das Licht der Welt erblicken. Wer auf den unverkennbaren Stil von Zakk steht, kommt auch nicht an „1919 Eternal“ vorbei. Die aktuelle CD ist ein wenig härter ausgefallen, als seine Vorgänger, passend zur Thematik „Krieg“ welche hier besungen wird. Die Gitarren sind tief gestimmt und die rollen wie Panzer voran. Man merkt deutlich, dass der Ausnahmegitarrist hier wesentlich mehr Spielraum hat, als bei den vergleichsweise kommerziellen Ozzy Scheiben, und diesen auch sichtlich genießt. Ein wenig vorsichtig sollte man mit der Message der CD sein. Der steife Patriotismus, der hier mehr oder weniger offensichtlich verbreitet wird, schmeckt für uns Nicht-Amerikaner doch etwas merkwürdig. Besonders kitschig finde ich das CD-abschließende „America The Beautiful“ welches zwar brillant gespielt ist, aber doch irgendwie nicht so furchtbar originell ist. Bei Zakk Wylde treffen Genie und Wahnsinn wohl irgendwie aufeinander. Das Beste wird wohl sein, man betrachtet die ganze Angelegenheit einfach von der musikalischen Seite und denkt nicht weiter über die verwirrten Gehirnwindungen des Komponisten nach. Unter diesem Aspekt ist auch „1919“eine weitere klasse CD in der Reihe „Wylde“, wenn auch vielleicht nicht die beste.

02.05.2002
Exit mobile version