Man nehme den Bandnamen BLACK HORIZON. Zugegeben, sonderlich einfallsreich mutet dieser Name nicht an, denn der schwarze Horizont kommt in so vielen Power Metal-Songs vor, dass man es schon fast als klischeehaft betrachten könnte. Bezeichnenderweise ist BLACK HORIZON eine französische Heavy Metal-Band, die nach dubioser Recherche schon seit knapp zwanzig Jahren besteht, aber erst im Jahr 2011 ihr Debütalbum mit Titel „The Choice“ veröffentlichen. Was der Metal-Markt nicht alles an Kuriositäten zu bieten hat?!

Normalerweise heißt es ja: ‚Was lange währt, wird irgendwann gut.‘ Dieser Ausspruch trifft auf das vorliegende Machwerk aber nicht wirklich zu, denn „The Choice“ ist nicht mehr als ein gut produzierter Abklatsch besserer Melodien. Während Songs wie „The Tower“ und das stimmige „Bastard“ aufgrund ihrer Eingängigkeit und der teilweise einfließenden progressiven Elemente noch halbwegs zu gefallen wissen, fallen einzelne Titel wie der Haupttrack „The Choice“ oder das, an eine ulkige Crossover-Nummer erinnernde „Reagis“ mit seinen hip-hopesken Momenten irgendwie durch den stilistischen Rost.

Irgendwie bleibt mir nach diesen wenigen Sätzen schon die Fortsetzung im Halse stecken, denn BLACK HORIZON spielen auf „The Choice“ irgendwie brauchbar netten Heavy Metal, der von der Machart her am ehesten mit den ehrwürdigen SAXON zu vergleichen ist (aber natürlich nicht in punkto Qualität?!). Die Melodien gehen zwar gleich ins Ohr, bleiben aber nicht lange hängen und so manche progressive Passage ist zu sperrig und langwierig eingespielt, um wirklich überzeugen zu können. Übrig bleibt ein handwerklich gut gemachtes, kompositorisch äußerst schwaches Debüt, das den Franzosen nicht wirklich viel Lob einbringen wird…