Eines muss man Martin und Tina Schindler lassen: Sie zählen wirklich mit zu den umtriebigsten Menschen der Gothic-Szene. Tobten sie sich zunächst im Rahmen von MANTUS aus, folgten auf dieses inzwischen zu Grabe getragene Projekt SEPIA und eben BLACK HEAVEN. Von letztgenanntem Projekt gibt es anno 2008 wieder neues Material, das stimmungsvoll „Negativ“ betitelt wurde.
Leider ist der Titel auch mehr oder weniger eine Umschreibung der Qualität der neuen Scheibe, denn nach etwas über einer Stunde bleibt man etwas ratlos zurück. Keiner der 17 Tracks hat es nämlich geschafft, in wohlwollender Erinnerung zu bleiben. Auch „Negativ“ wird – wie die bisherigen Alben von BLACK HEAVEN auch – von einem sehr soften, stellenweise seichten Elektrosound bestimmt, der vor allem von leicht altbacken klingenden und monotonen Beats unterlegt wird. So präsentieren sich die Songs zwar durchaus als eingängig, gleichzeitig jedoch auch ohne größeren Tiefgang und eher einfach gestrickt. Mehr oder weniger munter und belanglos plätschern Songs wie „Staub zu Stein“, „Von hier zu den Sternen“ oder das etwas schnellere „Kill the pain“ vor sich hin. „Weiße Lilie“ oder „Egal“ bieten dabei durchaus interessante Soundspielereien, die eintönigen Beats oder aber auch die nicht immer überzeugenden Vocals verhindern jedoch oft das Aufkommen von ehrlicher Begeisterung.
Vor allem gegen Ende des Albums geht es mit der Qualität dann allerdings stetig bergab. Wie schon im Rahmen des Tracks „Violent acts of hate“, kommt man auch beim Titeltrack „Negativ“ in den zweifelhaften Genuss von orientalischen Samples, die beide Songs zu einer doch etwas nervigen Angelegenheit werden lassen. Ebenfalls nervig bzw. nicht sonderlich gelungen ist das mittelalterlich-rockig angehauchte „Veitstanz“, sowie die langweilig geratene Neu-Interpretation von „Der Leiermann“. Leider sind auch bei den Bonustracks der Multimedia-Section keine nennenswerten Highlights dabei.
Und so dürften wohl speziell Fans von MANTUS & SEPIA auch mit „Negativ“ etwas anfangen können, auch BLUTENGEL-Anhänger könnten für den soften und oft kitschigen Elektro/Gothic-Sound von BLACK HEAVEN Sympathie hegen – womit die Zielgruppe dann auch klar umrissen wäre.
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