Black Hawk - Straight To Hell

Review

BLACK HAWK? Nie gehört. Nach fleißiger Lektüre des Beipackzettels steht fest, dass die Band schon seit 1981 mehr oder weniger aktiv in der Szene ist. Sollte man aufgrund von Unkenntnis jetzt vor Scham im Boden versinken? Nein, eher nicht. Denn nach den ersten Lebenszeichen der Band, in Form von diversen Demos, erblickte lediglich die EP “First Attack” im Jahre 1989 das Licht der Welt. Danach wurde es erst einmal lange Zeit still um BLACK HAWK. Erst in diesem Jahrtausend wurden das Debütalbum “Twentyfive” und dessen Nachfolger “Dragonride” veröffentlicht. Mit “Straight To Hell” liegt nun das dritte Album innerhalb von vier Jahren vor und BLACK HAWK spielen auch auf dieser Scheibe wieder traditionellen Heavy Metal.

Dabei beziehen die Deutschen ihre Einflüsse ganz eindeutig aus der NWoBHM-Phase von JUDAS PRIEST und teutonischen Bands wie GRAVE DIGGER oder UNREST. Das ist jetzt natürlich weder besonders originell, noch sehr innovativ, denn die Songstrukturen kommen einem hier und da teilweise recht bekannt vor. BLACK HAWK lassen sich von diesem Mangel, wenn sie ihn denn erkannt haben, aber nicht beeindrucken. Die Songs auf “Straight To Hell” haben ein hohes Energielevel und kommen schön knackig aus den Boxen, sind zudem abwechslungsreich arrangiert, kommen auf den Punkt und man kann hören, dass die Band Spaß bei den Aufnahmen hatte. Ein weiterer positiver Aspekt ist sicherlich, dass die Nummern nicht übermäßig pompös daher kommen, sondern dem Hörer einfach straighten Metal bieten. So enthalten Nummern wie “Guardians Of The Night”, das eher rockig gehaltene “Bad Pussy” oder der hymnische Titeltrack zwar altbekannte Zutaten, diese haben aber einen frischen Anstrich bekommen und können somit den positiven ersten Eindruck belegen. Mit dem sehr starken “Stranger (In This Land)” können BLACK HAWK sogar einen kleinen Hit vorlegen.

Die Krux an “Straight To Hell” ist aber der Gesang von Frontmann Udo Bethke. Die Stimme des Fronters klingt markant, hat Wiedererkennungswert und funktioniert bei den oben genannten Nummern sehr gut. Auf der anderen Seite aber können Songs wie “Isolation” oder die SAXON-Coverversion “Crusader” nicht darüber hinweg täuschen, dass der Sänger sich vielleicht doch einmal mit einem Gesangslehrer zusammen setzen sollte. Er trifft die Töne manchmal einfach nicht, was sich im Gesamtkontext des jeweiligen Songs dann zu schief anhört und auch nicht durch Kauzigkeit zu rechtfertigen ist.

Insgesamt bleibt “Straight To Hell” aber ein Album, das seine Daseinsberechtigung hat und Freunde teutonischen Metals durchaus ansprechen dürfte. BLACK HAWK haben Spaß an ihrer Musik und versprühen eine angenehme Intensität auf “Straight To Hell”. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Band noch Luft nach oben hat, wenn sie an den kleinen Mängeln arbeiten. So bleibt eine gute Platzierung im Mittelfeld.

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18.01.2011

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