Zwei Jahre nach ihrem Debütalbum „Heavenly Creatures“ schicken BLACK & DAMNED den Nachfolger „Servants Of The Devil“ ins Rennen. Und ohrenscheinlich hat sich das während der ersten Hochphase der Corona-Pandemie ins Leben gerufene Projekt inzwischen zu einer richtigen Band gemausert. „Servants Of The Devil“ ist ein bärenstarkes Power-Metal-Werk geworden, dass so stimmig und rund klingt wie der physische Tonträger, auf den es gepresst wurde.
Zweiter Haifisch im schwäbischen Power-Metal-Planschbecken
Das Rad erfinden BLACK & DAMNED freilich nicht neu. Dafür sind die einzelnen Elemente ihres Sounds zu fest etabliert und ihre Verarbeitung durch die erfahrenen Musiker zu abgeklärt und routiniert. Das soll in diesem Fall aber bitte nicht negativ verstanden werden, denn gerade die makellose Inszenierung altbekannter Power-Metal-Trademarks verleiht BLACK & DAMNED eine unerwartete Frische bei zugleich überragender Zugänglichkeit.
Den Vergleich mit ihren Landsmännern BRAINSTORM müssen sich die Schwaben zwangsläufig gefallen lassen, zu ähnlich wirken die Herangehensweise an das Songwriting und die ultrafette Produktion. Im Endeffekt sollten aber beide Bands gut mit dieser Gegenüberstellung leben können, das schwäbische Power-Metal-Planschbecken (okay, meinetwegen auch der Bodensee) ist schließlich groß genug für zwei Haifische. Gesangstechnisch müssen sich BLACK & DAMNED dabei allerdings knapp geschlagen geben – die zweifellos starke Stimme von Roland „Bobbes“ Seidel erinnert eher an HELLOWEENs Andi Deris und reicht nicht ganz an den überragenden Andy B. Franck heran.
BLACK & DAMNED gelingt ein bockstarker Album-Zweitling
Alles in allem ist BLACK & DAMNED mit „Servants Of The Devil“ ein bockstarker Album-Zweitling gelungen, der auch bei mehrfachem Hören großen Spaß macht und bei aller klanglichen Homogenität mit einem angenehm vielschichtigen Songwriting punktet. Mit der majestätischen Power-Ballade „Inside“ ist der Band sogar ein veritabler Hit gelungen, der mit seinen wohldosierten orchestralen Elementen dem Stück atmosphärische Tiefe verleiht, ohne dabei die metallische Wucht des Albums als Gesamtwerk zu kompromittieren.
Kommentare
Sag Deine Meinung!