Mit „Endless Wound“ haben BLACK CURSE vor ein paar Jahren für frischen Modergeruch auf den weiten Fluren des texanischen Death Metal gesorgt und gleichzeitig eine Menge tiefe Narben in den Trommelfeldern unwissender Musikfreund*innen hinterlassen. Infernalisch, bestialisch, stumpf, brutal, höllisch, gemein. All das sind Prädikate, die zur Musik von BLACK CURSE passen. Jetzt veröffentlichen sie ein Zweitwerk namens „Burning In Celestial Poison“, das den Test der Zeit zwar nicht bestehen muss, gegen das Bollwerk des Debüts allerdings nicht zu schmächtig klingen sollte.
Lebendig begraben, gehängt, gerädert, geteert und gefedert von BLACK CURSE
Reminiszenzen an das eigentliche Tagwerk der Musiker wurden auf „Endless Wound“ bereits ausgeweidet beziehungsweise ausgeschlachtet. Dass die Band nichts zu verlieren hat, verrät schon ein Blick auf die Tracklist. Ganze fünf Songs schmücken das Album, was uns auf Überlänge schließen lässt. Gepaart mit einer Klangästhetik, die an eine ausgehobene Grube im Wald erinnert, wartet mit „Burning In Celestial Poison“ ein abartiger Ritt in die abtrünnigsten Gebiete des menschlichen Geistes.
Wieder beeschreiten BLACK CURSE wahnsinnige Grenzüberschreitungen zwischen Tempo, aufheulenden Gitarren und bestialisch verzweifelten Schreien. Damit liefert die Band auch 2024 wieder eines des boshaftesten Alben des Jahres ab und hängt dabei Mitbewerber, die auf allzu profane Art und Weise polarisieren, spielend ab.
„Burning In Celestial Poison“ tut der Seele weh
Am besten hört man sich „Burning In Celestial Poison“ über gute Kopfhörer an. Die Songs weisen nämlich so viele unerwünschte Wendungen auf, dass man sich beim „Nebenbeihören“ leicht vergaloppiert und die entscheidenden Moment buchstäblich verpasst. Ein tieferes Eintauchen in die abartige Magie der fünf Songs lohnt sich aber in jedem Fall, denn viele Feinheiten lassen sich entdecken und beackern das weite Feld des Death Metal mit großzügigen Ausflügen in den Black- und War Metal.
Aber Vorsicht: Dieses brandheiße Gemisch ist weder für Gatekeeper noch für Einsteiger leicht zu verkraften und kann bei nicht fachgerechtem Konsum zu bleibenden Schäden in den Gehörgängen führen.
Denver strikes again! Sicherlich kein Album für alle Lebenslagen, aber so vor dem Kamin, neben sich die Freundin fröhlich flatulierend… gibt das schon nen ganz guten audiovisuellen-olfaktorischen Eindruck davon, wie man sich im Mittelalter den Vorhof zur Hölle vorgestellt hat. Und wenn man mal die ganzen Berge von Dreck, Schwefel und Asche weggeschoben hat, sind da doch eine nicht unerhebliche Anzahl von geilen Momenten und Killerriffs aufzufinden. In diesem Subgenre sicherlich mit das beste, was man sich aktuell reinziehen kann. Stark!