Black Crown Initiate - The Wreckage Of Stars

Review

Vorhang auf für einen der Newcomer des Jahres: BLACK CROWN INITIATE! Die Platzierung verdient sich der US-Fünfer mit einer Mixtur, die sich grob und unspektakulär als Progressive Extreme Metal bezeichnen lässt. Gerecht wird man „The Wreckage Of Stars“ damit aber nicht, dazu tummeln sich zu viele Ideen und Einflüsse in den Songs.

Schon der Opener „Great Mistake“ fasst bereits imposant zusammen, was BLACK CROWN INITIATE in jeder Sekunde des Albums verkörpern: Ein unbändiger Ideenreichtum trifft auf fantastische Musiker trifft auf ein bärenstarkes Songwriting. Da erinnert der Start noch an BEHEMOTH, lugt dann mal kurz im Prog-Sektor vorbei, nur um in doomige Tiefen hinabzustürzen … und das harmonisch. Großer Pluspunkt ist obendrein der Klargesang von Gitarrist Andy Thomas, der den Growls teils in zerbrechlicher, teils erhebender Manier entgegengesetzt wird und teils ergreifend ist.

Das schöne ist: Es gibt auf dem Album viel zu entdecken. Die einzelnen Elemente, so verschieden und manchmal gar konträr wie sie auch sein mögen, verleihen „The Wreckage Of Stars“ eine Vielzahl an Spannungsbögen und Details. Wer nach einem Mal Hören meint, er könnte BLACK CROWN INITIATE erfassen, der irrt gewaltig. Ich habe mindestens fünf Anläufe gebraucht, um mich überhaupt komplett zurecht zu finden … wurde aber beim ersten Durchgang nicht mal erschlagen.

Es beruhigt bei aller Klasse dennoch, dass das Quintett kein perfektes Album abgeliefert hat. Insgesamt wirken die wirklich überdreht-proggigen Parts nicht immer bereichernd, sondern übertreiben es in ihrem Anspruch und strengen an, statt positiv zu fordern. Momentaufnahmen, die allerdings eine Rolle spielen. Dagegen wirkt das auf dem Papier eher fad klingende Akustikgezupfe schlicht unterhaltsamer.

Aber um es nochmal zu betonen: „The Wreckage Of Stars“ ist vom Niveau her ähnlich anzusiedeln wie NE OBLIVISCARIS seinerzeit mit ihrem Debütalbum. Auch sonst weisen die Bands in ihrer Herangehensweise gewisse Ähnlichkeiten auf, ohne dass sie tatsächlich vergleichbar klingen würden. Die Durchschlagskraft des Extremen wird mit der Finesse des Progs kombiniert und zu einem atmosphärischen Spektakel, das kaum etwas anderes zulässt als es zu bestaunen. Trotz minimaler Schönheitsfehler beeindruckend!

01.11.2014

Chefredakteur

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