Nachdem man das etwas, ähm, plakative Artwork verkraftet hat und sich dann doch der Musik widmet, wird der eine oder andere schnell überrascht aufhorchen, denn wir haben es hier mit lupenreinem Schwedentod der alten Schule zu tun. In bekannter aber guter Machart á la alten ENTOMBED, DISMEMBER und und und verwursten BLACK BREATH auf „Sentenced To Life“ ihre heutige Vorstellung vom Old School Swedish Death Metal und machen ihre Sache dabei wirklich verdammt gut. Was ich persönlich schön finde ist, dass die Jungs gerne mal Gas geben und nicht allzu viel im Midtempo rumwursten. Hier wird immer wieder gut Druck aufgebaut und an den Hörer in positiver Weise weitergegeben. Sehr fein zum Abgehen. Headbang-Alarm.
Egal, ob es groovige Parts wie bei „Home Of The Grave“ und „The Flame“ sind oder der liebevolle Knüppel aus dem Sack während „Feast Of The Damned“, „Forced Into Possession“, „Mother Abyss“ oder „Of Flesh“, BLACK BREATH geben sich nicht nur Mühe, sondern beweisen diese auch mit einem gelungenen Resultat. Der wahrlich vollmundige Sound beschert dem Album sogar noch einen super fetten Pluspunkt, denn so gut habe ich den typischen Schwedenklang selten produziert gehört. Für den Job hat der Knöpfchendreher meines Erachtens eine glatte Eins verdient; hier regiert amtliche Durschlagskraft. Und auch das Coverartwork dürfte spätestens ab diesem Punkt besser verstanden werden.
Ob man nun anno 2012 eine weitere Schwedenscheibe haben muss, weil das Regal immer noch nicht genügend überquillt, sollte jeder für sich entscheiden. Fakt ist, dass BLACK BREATH durch „Sentenced To Life“ mit einem sauberen Kraftakt aufschlagen, der vielleicht keine langlebigen Hits enthält, kurzweilig aber ein richtig gutes Hörvergnügen bieten dürfte; zumindest für Fans genannten Stils. Es lohnt sich!
Ach ja, eins noch: Interessant macht diese Band und ihr Album auch, dass die Truppe nicht aus dem Ikea-Ländle, sondern aus Seattle/USA kommt. Hören tut man dies allerdings nicht, denn die Jungs klingen wie frisch aus Emblas und Friggs Schoß geschubst…
Die perfekte Symbiose aus Crust und Swedeath, oldskool und dennoch modern. Jede Sekunde intensiv, egal ob im uptempo oder stampfenden midtempo, garniert mit einem My an Sludge. Sicherlich eine der 10 besten Scheiben, die in diesem Genre je veröffentlicht wurden. Bis heute. Und jetzt nochmal „Endless Corpse“… und nochmal… und nochmal.