Hardcore goes Black Metal. Wer an dieser Stelle die derzeit extrem angesagte musikalische Melange aus beiden genannten Genres inklusive einem Schuss Sludge erwartet, wird beim neuen BLACK ANVIL-Album „Hail Death“ leider enttäuscht. Ursprünglich mit dem bedeutenden Aushängeschild KILL YOUR IDOLS im Hardcore-Punk unterwegs, wurden BLACK ANVIL im Jahr 2007 aus der Taufe gehoben, um Hass und Dunkelheit, sprich Black Metal, zu zelebrieren. Mit ihrer eigenwilligen Form dieser Spielart orientiert sich das Quartett aus NYC aber nicht am typischen Sound ihrer Heimatstadt, den einige andere Vertreter wie beispielsweise CASTEVET oder auch KRALLICE praktizieren. Das Stück Fleisch von BLACK ANVIL präsentiert sich um einiges roher und mit diversen Marinaden aus den Achtzigern gewürzt.
Dabei nimmt der Vierer vom Hudson River den Mund ganz schön voll. Neben DISSECTION, CELTIC FROST, MARDUK, DISMEMBER, WATAIN, EMPEROR und DESTRÖYER 666 soll ihr drittes Langeisen auch was für Fans von METALLICA und BATHORY in petto haben. Was sich bereits nach einer wüsten Mischung anhört, ist eine im Endeffekt nicht zu bewältigende Mammutaufgabe für die zehn Songs auf „Hail Death“, die keinesfalls etwas für Puristen des nordischen Klangkunst sein dürfte. Möglicherweise dem Wissen um das vorherige musikalische Betätigungsfeld der Band geschuldet, lassen sich allen klassischen Ansätzen zum Trotz auch einige Hardcore-Anleihen ausmachen. Und obwohl das Gaspedal häufiger ganz ordentlich durchgetreten wird („My Hate Is Pure“), fühlen sich die Mannen im Midtempo-Bereich mindestens genauso pudelwohl, zeigen sich mit Melodien vertraut („Next Level Black“) und driften dann und wann sogar in doomige Passagen („N“) ab. Abgerundet wird das Ganze durch dezente Synthieflächen in „Until The End“, wodurch eine gewisse epische Grundnote Einzug erhält. Apropos episch, sogar die Metal-Kings überhaupt dürfen sich auf dem Album verewigt wissen: Das Intro von „Seven Stars Unseen“ erinnert nicht nur ein wenig an MANOWARs „Defender“. Inhaltlich geht es auf „Hail Death“ dann jedoch nicht um Warriors oder dergleichen, sondern um den Tod an sich, der permanent an unserer Seite ist und schlussendlich als Teil des Ganzen akzeptiert werden muss. Weise Worte.
Bei zehn Songs in 72 Minuten dürfte aber klar sein, dass im Grunde alle Songs Überlange vorweisen; einzig das KISS-Cover „Under The Rose“ bleibt unter der magischen fünf Minuten Grenze. Insgesamt krankt es „Hail Death“ dabei schlicht an funktionierenden Songs. Bei solch einer Albumlänge und der Vielzahl an diversen Einflüssen sei den Jungs geraten, dass weniger auch mal mehr sein kann. Denn aktuell steckt in den Stücken mehr, als einem manchmal lieb ist, was das Ganze überambitioniert wirken lässt und BLACK ANVIL als nicht liebgewonnenes Abenteuer zurücklasst.
Es tut mir leid, aber diese Bewertung ist einfach nur Scheiße und für den Arsch! Dieses Stück Fleisch ist ein wahnsinnig vielseitiges und gewagtes Album, was jedoch trotzdem extrem geil ist!