Black Abyss? Der Name und spricht eigentlich für eine Black-Metal-Band, aber weit gefehlt! Der Name war 1990, als er entstand, noch nicht derart klischeebelastet, und so sind es vielmehr fünf wackere Power-Metaller aus deutschen Landen, zwei Gitarrenkrieger und ein begabter Sänger eingeschlossen, die sich hier auf ihrem nunmehr zweiten Longplayer die Ehre geben. Man konnte schon auf einigen Samplern, dem Demo „…for Eternity“ und dem Vorgängeralbum „Why“ die Bekanntschaft der talentierten Newcomer machen. Doch ihr reifstes Machwerk liegt nun mit „Land of Darkness“ vor und wartet darauf, von euch entdeckt zu werden. Musikalisch läßt sich die gitarrentechnische Virtuosität hervorheben, der Gesang ist von der kernigen, kraftvollen Sorte, etwa in Richtung Matthew Barlow und Chris Boltendahl gehend. So sind die Songs nicht zu süßlich und kleben nicht in den Gehörgängen, die roh schrubbenden Gitarren erinnern bei manchen Songs an den typischen Iced-Earth-Stil. Mit der US-Legende würde ich die Band auch eher vergleichen als mit heimischen Grössen wie Guardian, nur ab und an schimmern die verspielten Melodien der neueren Wächter-Scheiben durch, die Songstrukturen sind sonst eher straight gehalten. Die Tracks reichen von gediegen bis tödlich eingängig, besonders hervorheben möchte ich die Reissertracks „Betrayer“, „Frozen Tears“ und „Eye of the Storm“. Balladen sucht man vergebens, das Tempo der Platte ist durchgehend recht hoch, sehr angenehm. Abgerundet wird alles schließlich durch die gelungene Coverversion des Maiden-Kultklassikers „The Trooper“, eine Übung, die mit Bravour gemeistert wird. Fazit: Alle Songs wirken irgendwie frisch und sehr lebhaft, es ist kein echter Schwachpunkt auf der Scheibe. Von dieser Band wird man noch viel hören, vielleicht die neuen Angel Dust!
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