Biters - The Future Ain't What It Used To Be

Review

Bei​ den BITERS handelt es sich um einen aufgehenden Stern am Rock-Himmel. Veteranen wie Billie Joe Armstrong (GREEN DAY) oder Nikki Sixx zeigten sich begeistert von der Band. 2015 veröffentlichte das Quartett aus Georgia ihr Debütalbum „Electric Blood“, auf dem sie zeigten, wie man Rock ‚N‘ Roll mit starker Siebziger-Kante noch ziemlich frisch klingen lassen kann. Entsprechend hoch sind die Erwartungen zur zweiten Scheibe. Im Vorfeld hatte Frontmann Tuk Smith die Rock N Roll-Attitüde unterstrichen und angekündigt, dass man den Weg von „Electric Blood“ nicht weitergeht, sondern eine Rückkehr zu den Wurzeln, Glam Rock aus den frühen Siebziger-Jahren, vollzieht. Für mich, ich habe “Electric Blood“ in der Heavy Rotation, war das ein kleiner Schock, doch eine stilistische Veränderung ist ja nicht immer eine Veränderung zum Schlechten. Als Beweis dafür kann man diese Platte nehmen.

„The Future Ain’t What It Used To Be“ hat eine hohe Hitdichte mit einigen Langweilern dazwischen

Als „The Future Ain’t What It Used To Be“ von ‚Let It Roll‘ (Anspieltipp!) eingeleitet wird, setzt sich die Zeitmaschine in Bewegung. Der Opener vermag das Hymnische von DAVID BOWIE, CHEAP TRICK und KISS zu vereinen. An Letztere erinnern auch die Texte. Die Hitdichte auf diesem Album ist erschlagend. Neben den bereits genannten ‚Let It Roll‘ darf auch die Single-Auskopplung ‚Stone Cold Love‘ nicht ungenannt bleiben, welches auf den Spuren von T. REX wandelt. ‚Gyspy Rose‘ scheint für Verwendung in Werbespots prädestiniert. ‚Chasin The Feeling‘ ist ein Beispiel für gut gemachten Powerpop. Neben vielen tollen Nummern muss man aber auch die mangelnde Abwechslung kritisieren. Alle Songs sind ziemlich ähnlich aufgebaut und haben ähnliche Elemente. So verwundert es auch nicht, dass manche Songs, beispielsweise ‚Don’t Turn This Good Heart Bad‘, zu konstruiert klingen. Und von den beiden Balladen’Hollywood‘ und ‚Goin‘ Back To Georgia‘ kann nur Letztere überzeugen.

Händchen für Ohrwürmer

THE BITERS haben ein Händchen für Ohrwürmer, die den Hörer in eine warme, wohlige Sicherheit wiegen, genau wie es ihre geistigen Väter aus den Siebzigern geschafft haben. Doch dabei klingt das Quartett aus Georgia nicht wie eine bloße Kopie, sondern schafft es viele ihrer Songs frisch klingen zu lassen. Dieser Gesamteindruck wird nur ein bisschen davon getrübt, dass manche Tracks zu sehr auf Eingängigkeit getrimmt sind. „The Future Ain’t What It Used To Be“ ist also ein Must-Have für alle, die sich nach den Siebziger Jahren sehnen. Die Zeit, als DAVID BOWIE noch als Ziggy Stardust performte, THE SWEET noch nicht im Fernsehgarten auftraten und Marc Bolan noch lebte. Allerdings muss diese Empfehlung mit der Warnung versehen werden, dass die BITERS sich nicht davor „scheuen auch einige Pop-Passagen und harmonische Bestandteile in ihre Songs einzubauen.“ (O-Ton Promotext)

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15.05.2017

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