Auf die altehrwürdigen Herrschaften des deutschen Hard Rock ist stets Verlass. Ein qualitativ hochwertiges Album wird nach dem anderen herausgebracht, ohne dass sich auch nur eine kleine Veränderung in der Marschroute feststellen lässt. Dies trifft auch auf BISS mit ihrem neuen Album „Face Off“ zu. Auf der Platte ist wieder ein neuer Sänger mit an Bord. Innerhalb von nur drei Alben hat die Band insgesamt drei Sänger verschlissen – aber bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei! Der neue Mann ist wieder kein Unbekannter, denn es handelt sich hierbei um den KROKUS-Barden Marc Storace persönlich. Die vier Hard Rock-Heroen warten anno 2005 mit einem Machwerk im 80er-Jahre-Stil auf und dem fleißigen Zuhörer kommen beim Durchhören der CD Bands wie SAXON oder auch BONFIRE in den Sinn. Der neue Sänger ist wirklich okay – obwohl ich mir eine Frontsirene mit Eiern so groß wie Kokosnüsse mehr gewünscht hätte, der neben den Höhen auch mal die Tiefen ausloten könnte. Aber während man beim Gesang noch kleine Mängel feststellen kann, bietet das Gitarrenspiel keinerlei Angriffsfläche. Geboten werden geile Riffs, die mehr als nur zu einem zustimmenden Nicken einladen. Nach dem ersten Durchhören erfüllt sich aber die Befürchtung, die man bei jeder Hard Rock-Platte hat: das ganze Ding hört sich etwas zu homogen an, keiner der Songs, bis auf die Quoten-Ballade für die Ladies am Schluss, fällt irgendwie aus dem Rahmen. Als Highlights der Platte stellen sich nach mehrmaligem Durchlauf die Songs „Rejected“ und „Raise The Hammer“ heraus, welche wirklich fett daherkommen. Mit „Face Off“ haben BISS den Hard Rock zwar bereichert, aber nicht wirklich weitergebracht oder entwickelt. Dass sie das Rad neu erfunden haben, kann man nicht gerade behaupten.
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