Birth Control - Two Eggs - Two Concerts

Mit dem Begriff Krautrock hatte ich schon immer meine Probleme. Irgendwie ist diese Bezeichnung mit etwas abwertendem verbunden. Dennoch hatten viele deutsche Bands, die unter diesem Banner Musik machten, im Ausland großen Erfolg. Wenn es jedoch eine Combo gibt, die als prägend für den Begriff steht, dann ist es zweifellos die 1968 in Berlin gegründete Band BIRTH CONTROL.

BIRTH CONTROL ist den meisten Metalheads vermutlich durch die Coverversion ihres Hits „Gamma Ray“, von der gleichnamigen Power-Metal-Band um Kai Hansen, ein Begriff. Klar, der Track ist ein kleiner Straßenfeger, allerdings sollte man die Gruppe nicht auf diesen einen Song limitieren, wie es häufig leider geschieht. BIRTH CONTROL waren eine der ersten deutschen Band, die Psychedelic Rock, gepaart mit jede Menge Soloeinlagen, live und auf Platte zum Besten gaben. Zwar wurde anfangs auch mal auf die britschen Inseln geschaut und in Form von Hammond-Orgeln nach Gruppen wie DEEP PURPLE Ausschau gehalten, allerdings waren BIRTH CONTROL für ihre Zeit sehr prägend und vor allem experimentell.

Auf „Two Eggs – Two Concerts“ kann man sich 15 Songs und ein aus drei Nummern bestehendes Medley geben, welche die (relative) Frühphase der Gruppe beinhaltet. Hugo Egon Balder (ja, richtig gelesen), ist bei den Aufnahmen zwar nicht am Schlagzeug zu hören, tut aber auch nichts zur Sache. Die Tracks haben auch nach all den Jahren nichts von ihrem Charme verloren. Bemerkenswert ist, in welch guter Soundqualität die Stücke auf dem Silberling zu hören sind. Evtl. konnte die Band hier auf einen Mitschnitt vom WDR-Rockpalast zurückgreifen.

Der erste Mitschnitt, aufgenommen am 01.09.1977 in Korbach, beinhaltet sechs Songs. Darunter Sahneschnitten wie „My Mind“ oder das kuriose „Meta Ventilator“. „The Work Is Done“ ist gleich zweimal vertreten. Einmal bei dem Gig von 1977 als auch beim zweiten Teil, aufgenommen am 24.03.1983. Der zweite Teil beinhaltet kritische Nummern wie „Nuclear Reactor“, „The Day Doom Is Coming“, „The King Of An Island“ und eben „Gamma Ray“.

Neben der tollen Arbeit der Instrumentalisten, ist es vor allem die markante Stimme von Bernd Noske, welche die Musik von Beginn an prägt. Auch nach heutigen Maßstäben vollziehen die Musiker auf dem hier vorliegenden Tondokument Höchstleistungen. Man höre sich nur mal die irren Bassläufe eines Horst Stachelhaus an.

„Two Eggs – Two Concerts“ ist eine tolle Zusammenstellung von, wie der Name schon sagt, zwei Livemitschnitten.