Bill Cutler - Crossing The Line

Review

Beim Blick auf die lange Liste der beteiligten Gaststars dieses Albums fällt sofort ein Name auf und dies nicht nur, weil er als erstes aufgeführt wird: Jerry Garcia! Hey, Moment mal, ist der einstige Bandleader der Kulttruppe GRATEFUL DEAD nicht schon längst tot? Ja, ist er. Doch die Anfänge von „Crossing The Line“ reichen bis ins Jahr 1970 zurück und der Mann, der für all das verantwortlich zeichnet, BILL CUTLER, hatte in den 70ern gar eine Band (HEROES) zusammen mit Garcia am Laufen.

Cutler selbst ist gebürtiger New Yorker, doch auch ihn zog es zur Hochzeit der Hippie-Bewegung in die Bay Area, um dort Teil einer bunten, hyperkreativen Musikszene zu werden. Zunächst verdiente sich Cutler seine Brötchen über Bands und Projekte bevor er in den 80ern auch als Produzent aktiv wurde. Später ließ er sich gar auf Dance-Projekte ein und mit SPIKE 1000 produzierte und managte er sogar eine moderne Nu-Metal-Zappeltruppe. Interessante Karriere, kann man da nur sagen. Auf „Crossing The Line“ spiegeln sich dementsprechend eine ganze Palette an seinen Einflüssen wider, das Album ist kunterbunt und sehr kreativ ausgefallen, hat mit progressivem Free-Jazz oder psychedelischer Kiffermucke aber nichts am Hut. Vielmehr nimmt uns Cutler mit auf eine Reise in eine Zeit, als Musik noch frei war und ohne Schablone funktionierte. Da mag der Meister gerne von einer Vermischung von alten und neuen Elementen sprechen, „Crossing The Line“ ist in erster Linie ein smoothes Singer/Songwriter-Album mit herrlichem „Vintage“-Feeling. Überraschenderweise klingt „Crossing The Line“ wie aus einem Guss, auch wenn Cutler in allen möglichen Bereichen wildert, denen Musikjournalisten in den vergangenen Dekaden irgendwelche Namen verliehen haben, seien es Blues, Jazz, Groove, Funk, Gospel, Rock oder was auch immer. Dass dabei gewisse Härtegrade nicht überschritten werden und Otto-Normal-metal.de-Leser wohl eher weniger mit diesem Album anfangen können, versteht sich von selbst, ändert aber nichts daran, dass Altrockfans, die sich gerne mal zu Bands wie den genannten GRATEFUL DEAD, JEFFERSON AIRPLANE oder ähnlichen Gruppierungen eine Tüte anzünden, hier bestens bedient werden. Doch auch wer auf die entspannteren Geschichten von LED ZEPPELIN oder aktuell die Akustiksachen von GLENN HUGHES steht, könnte mit Cutlers Ansinnen warm werden.

„Crossing The Line“ funktioniert wie erwähnt als Ganzes, da fallen auch die zwei, drei eher belanglosen, aber immer noch atmosphärisch passenden Stücke gar nicht so sehr auf. Als Check-out-Tipp würde ich mal „Starlite Jamboree“ empfehlen, ein gefühlvoller Rocksong, der alleine schon wegen Jerry Garcias Mitwirken Nostalgie aufkommen lässt. Schönes Easy-Listening-Album!

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02.04.2008

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