Ich sehe schon den Shitstorm kommen, “Was haben BIFFY CLYRO bei metal.de zu suchen?” Das intern auch nicht unumstritten ist, ob solche Musik hier etwas zu suchen hat, dürfte kein Geheimnis sein. BIFFY CLYRO wurden uns für den Soundcheck angeboten und da gehört auch immer mal dazu ein paar Experimente stattfinden zu lassen. Der 26. Platz hat dann aber doch schneller als gedacht bestätigt, dass die metal.de Redaktion (mit ein paar Ausnahmen) anscheinend (noch) nicht bereit für die Musik der Schotten ist. Oder ist “The Myth Of The Happily Ever After” einfach ein schlechtes Album?
“The Myth Of The Happily Ever After” ist ein rundum solides Album.
Sechs Punkte bedeuten, dass es sich hier um ein rundum solides Album handelt, das keine großartigen Hits enthält oder vielleicht einen oder zwei. Das Album erreicht eine professionelle Ebene. Es hat zwar noch deutliche Schwachstellen, die aber nicht so stark ins Gewicht fallen. Das alles trifft auf “The Myth Of The Happily Ever After” zu und es polarisiert dabei im Soundcheck mit Wertungen zwischen drei und acht Punkten.
“The Myth Of The Happily Ever After” ist kein starkes Album, es ist aber auch noch etwas über der Belanglosigkeit. Auch wenn sich der Mittelteil der Platte etwas zieht, können doch wenigstens die beiden ersten Singles “Unknown Male 01” und “A Hunger In Your Haunt” aufhorchen lassen. Bei “Unknown Male 01” versteht man auch, warum die Schotten zwischendurch mal in die Progressiv-Rock-Schublade gesteckt worden sind, enthält der Song doch eine sehr ausdruckstarke Bassspur. Textlich beschäftigt die Band sich mit dem Verlust einer nahestehenden Person und dem emotionalen Loch, in das man dadurch fällt. “A Hunger In Your Heart” soll für Selbstmotivation sorgen, aus einer starken Frustration wieder herauszukommen und klingt schon etwas fröhlicher aus den Boxen.
Die Songs von “The Myth Of The Happily Ever After” sind laut der Band aus der Songwriting-Phase zum Vorgänger “A Celebration of Endings” übrig geblieben. Da wegen Corona aber nicht getourt werden konnte, hat die Band sie überarbeitet und ein eigenes Album daraus gestrickt. Resteverwertung à la BIFFY CLYRO.
Welche Schublade passt jetzt für BIFFY CLYRO?
Doch in welche Schublade passen eigentlich BIFFY CLYRO? Über der Review steht groß “Alternative Rock” und das sagt so viel aus wie wenn man IRON MAIDEN mit “Metal” betiteln würde. Je nach persönlicher Sichtweise und Erfahrung mit dem Genre pendeln die Schotten irgendwo zwischen Progressive Rock und Popcore. Das ist einer der Begriffe, mit denen die Musik der Band schon bezeichnet worden ist, genau wie mit Emo Rock, Art Rock, Post-Rock oder Indie. Also alles und nichts, eben Alternative Rock.
Kommentare
Sag Deine Meinung!