Die Bibel des Teufels ist mir zum letzten Mal beim Ansehen des Filmes “Constantine” über den Weg gelaufen – ziemlich sinnloser Schmarrn, der vor unmöglicher Absurdität beinahe geplatzt wäre. Diese Bibel aus Chicago hingegen ist auf musikalische Aspekte bezogen das reine Gegenteil davon. Pragmatisch erdiger Rock’n’Roll, der allen voran auf eins ausgelegt ist – den einfachen, gradlinigen Spaß. Und genau diesen vermisst man auf dem mittlerweile siebten Langspieler der Amis nur selten, auch wenn “For The Love Of Thugs & Fools“ insgesamt reichlich eindimensional daherkommt. So merkt man der Scheibe in der Tat ein ordentliches Quantum Routine an, das im Gesamtbild ein wenig auf Kosten der merklichen Frische des Vierers geht.
Dies ist im Wesentlichen der Hauptkritikpunkt, den ich für mich an der aktuellen Platte von BIBLE OF THE DEVIL ankreiden muss. Schließlich ist rebellische Frische und damit einhergehende Authentizität einer der wohl wichtigsten Faktoren für guten Rock’n’Roll. Auf der anderen Seite sind der Professionalität und Erfahrung der Musiker auch gute Mitbringsel abzugewinnen, so induziert gerade die Saitenfraktion immer wieder saubere Riffketten, die schlichtweg zum Tanzbein schwingen animieren. Auch Sänger Mark Hoffmann oder Nate Perry (singen beide) fügt sich nahtlos ins Werk ein und trägt mit seinem zarten Whiskey-Stimmchen wunderbar zum passenden musikalischen Rahmen bei.
Tatsächlich erscheint das Organ des Guten sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig und sollte nicht jedem bedingungslos zusagen, mir gefällt es allerdings sehr gut. Wenn sich dann noch Songs mit solch obercoolen Refrain-Hooklines wie “The Parcher“ oder “Anytime“ hinzugesellen, dann hat sich der Spaß endgültig in den Vordergrund gedrängt und BIBLE OF THE DEVIL erfüllen ihre Ansprüche, indem sie den Hörer einfach mitreißen. Über die gesamte Spielzeit fehlt es hingegen ein bisschen, diesen jugendlich dynamischen Keim aufrechtzuerhalten und “For The Love Of Thugs & Fools“ wartet letztlich doch auch mit etwas Füllmaterial auf, das zwar hinsichtlich solider Spielweise und vernünftigen Tracks auf der Schnellstraße zwischen Heavy Metal und Rock’n’Roll aufwarten kann, einen aber leider nicht auf dem Stuhl bläst.
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