Bhleg - Ödhin

Review

Beinahe weihnachtlich mutet das hübsche Artwork des neuen BHLEG-Albums „Ödhin“ an. Winterlich dürfte in diesem Kontext vermutlich eher den Geschmack der Band treffen. Und ebenso frostig soll es auf „Ödhin“ dann auch zugehen. Aber der Reihe nach:

„Ödhin“ – heiter bis wolkig

BHLEG ist im besten Sinne des Wortes erzkonservativ und spielen ihren Black Metal traditionell nordisch aus. Dabei geht der Blick selbstredend in Richtung früher DARKTHRONE, aber auch die folkigen und traditionellen Elemente von ULVER und ENSLAVED werden gekonnt mitgenommen. Nordisch by nature.

Das ist alles eisenharte norwegische Schule, allerdings dabei so wunderbar bodenständig, dass es nicht nur Nostalgikern warm ums kalte Herz wird. Die norwegischsten Schweden der Welt? Unser stets geschmackssicherer Ex-Kollege Stephan Möller kleidete diese Höreindrücke zum BHLEG-Debüt „Draumr ást“ (2014) einst in mehr als passende Worte:

„Es ist klar: BHLEG wollen weder „Post“ noch „Melodic“ noch vorwärtsgewandt klingen, sondern nach der alten Schule, nach Norwegen, nach BURZUM und artverwandten Black-Metal-Vorreitern.“

Wenn dabei atmosphärische Monumente mit Garantie zur Entenpelle wie „Slukad sol“ herausspringen, dann möge gerne jeder diesen Geschmack als ewiggestrig oder rückwärtsgewandt bezeichnen. Ebenso passend werden neben diese harten Black-Metal-Elementen atmosphärische Stücke aus dem Ambient-Bereich gestellt, welche einen hervorragenden Kontrast zum Rest des Albums bilden und wiederum Assoziationen zu den genannten Referenzen ins Gedächtnis ruft. Schön.

BHLEG bleiben auf dem Pfad der Tugend

Nachdem die letzte EP „Äril“ (2019) weniger gute Kritiken bekam, möchten wir für „Ödhin“ eine deutliche Empfehlung aussprechen. Diese Musik niemals überflüssig oder redundant und kann zweifelsohne als skandinavisches Kulturgut betrachtet werden.

10.01.2021

Stellv. Chefredakteur

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