Eingefleischte IN FLAMES-Anhänger mögen hinter „Man Made God“ schnell ein Cover des halb-obskuren Japan-Bonus-Tracks von „Colony“ vermuten, lägen damit jedoch falsch. Schwedisch sind BEYOND MORTALITY aber trotzdem. Urschwedisch sogar. 1999 gegründet, ist „Infected Life“ ein Abbild skandinavischen Death Metals wie er gespielt wurde, noch bevor der Narr auf die europäische Metal-Bühne trat,…
…ein Schritt, den BEYOND MORTALITY durchaus früher mit einem Full Length hätten wagen müssen. Bislang versteckten sich BEYOND MORTALITY jahrelang hinter sechs Demos (von denen eine bereits den Namen dieses Debuts trug, inhaltlich mit ihm aber nichts zu tun hatte); doch angesichts der Qualität von „Infected Life“ kann man sich einen leicht enttäuschten Seufzer nicht verkneifen, während man in Erinnerungen an Zeiten schwelgt, in denen der Elchtod noch mit wenig Ohrwurmmelodien, dafür aber mit einer morbiden Rohheit und ungekünstelter Aggressivität brodelte. Göteborg wird hier komplett links liegen gelassen, Stockholm dafür umso mehr abgefeiert. Unisound-Klänge findet man hier zwar nicht, dafür aber eine ebenso düstere, scharf sägende Produktion, in deren Rahmen BEYOND MORTALITY von NIHILIST über ENTOMBED bis UNLEASHED so ziemlich alles auffahren, was die dortige Szene damals so groß gemacht hat – auch, wenn BEYOND MORTALITY selbst aus Växjö kommen,…
…damit aber in guter Gesellschaft von zum Beispiel FURBOWL sind, die es im Geschichtsbuch des Todesbleis ja leider auch nie zu mehr als einer Fußnote geschafft haben. „Infected Life“ ist ein Album, das sich jeder Genießer old-schooligen Schwedendeaths reinen Gewissens zu Gemüte führen darf – Kenntnis von „Man Made God“ hin oder her.
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