Beyond Fear - Beyond Fear

Review

Sucht man in unserem Archiv nach Bandnamen die mit „Beyond“ anfangen, stößt man auf nicht weniger als 9 Truppen zwischen Power / Gothic und Death Metal die ihre Daseinsberechtigung im Jenseits suchen. Mit diesem Review wird eine 10te Band hinzukommen, denn auch die neue Solo Band von Tim Owens (ex JUDAS PRIEST, ICED EARTH) stößt in diese Kerbe. Musikalisch bleibt aber alles beim Alten: BEYOND FEAR spielt „Angel of Retribution“- und „Demolition“-Sachen, die auf „The Glorious Burden“ nicht draufgepasst hätten. Kurz: Klassischer Heavy Metal mit einigen Power Metal Anleihen und jede Menge Gekreische.
Letzteres sorgt zwar dank vieler guter Gitarreneinlagen von John Comprix, der sich mit Tim Owens das Songwriting der Platte geteilt hat, nicht allein für die Unterhaltung, steht aber fast immer im Vordergrund. Der starke Opener „Scream Machine“ lebt dabei die Philosophie von BEYOND FEAR vor: Egal ob man jetzt gerade bei Strophe, Refrain, Intro oder Solo steckt, überall passen ein paar sägende Owens-Schreie rein. JUDAS PRIEST Fans dürften sich wie zuhause fühlen, Leute die allein durch ICED EARTH auf Owens aufmerksam geworden sind, müssen sich auf einen befremdlichen ersten Kontakt mit der Scheibe einstellen.
Dennoch werden auch diese sich kaum gegen klasse Songs wie „The Faith“, dem gottgroovenden „Save Me“ oder der gelungenen Power-Ballade „Dreams Come True“ wehren können. Wohl aber gegen einige andere Songs, die in der zweiten Hälfte des Albums etwas einbrechen und sich wie „Your Time Has Come“ kaum noch mit den gelungenen ersten Lieder messen lassen können. Es ist nunmal einfach in einem solchen Genre in die Durchschnittlichkeit abzusacken, und auch jene BEYOND FEAR kommt nicht darüber hinweg. Schade, so wird der Rückschlag gegen Rob Halfords JUDAS PRIEST wohl (im Gegensatz zur letzten PRIEST) kaum das Lager jener Fans verlassen.
Was die Qualität dieser Platte aber nicht mindern soll. Tim Owens tobt sich hier auf 12 größtenteils rundum gelungenen Songs mit vollstem Eifer aus und sorgt dabei für jede Menge Unterhaltungseffekt. Allerdings war ja bereits von Anfang an klar, dass die Platte besser sein würde, als Name und Cover versprachen.

29.06.2006
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