Die Kanadier BEYOND CREATION legen nach ihrem 2011 erschienenen Debüt „The Aura“ nun dieser Tage mit „Earthborn Evolution“ ihr zweites Lebenszeichen nach. Und eins kann man gleich vorweg festhalten: Fans von technisch versiertem, progressiven Death Metal sollten dieses Album unbedingt einmal antesten.
Eins muss man BEYOND CREATION definitiv attestieren, sie punkten in technischer Hinsicht auf ganzer Linie. Absolut präzise Drumfills untermauern die progressiven Songstrukturen und der Bass spielt sich bei jeder nur möglichen Gelegenheit in den Vordergrund. Hinzu gesellen sich schnittige Gitarren, die sich sowohl mit Leads als auch Rhythmik tief ins Fleisch schneiden. Diese technische Perfektion sorgt zwar dafür, dass man „Earthborn Evolution“ zwar einige Anläufe Zeit geben muss, aber man wird dabei immer wieder an die Glanztaten von Bands wie beispielsweise DEATH erinnert.
Allerdings haben BEYOND CREATION auch mit einer kleinen Schattenseite zu kämpfen. Bei sämtlicher technischer Finesse muss man leider auch eingestehen, dass leider die griffigen Momente zu sehr auf der Strecke bleiben. Man findet auf „Earthborn Evolution“ bis auf den Opener „Elusive Psychological Reverence“ nur extrem wenige Stellen, in denen sich der Hörer wieder finden kann. Vieles ist teils unnötig vertrackt und leitet von einem Rhythmus, Lead oder Fill in den nächsten über, ohne auch nur einmal großen Wert auf Eingängigkeit zu legen. Dies kann zwar durchaus interessant sein, sorgt aber in diesem Falle für eine Übersättigung des Hörers. Dies führt leider folglich dazu, dass man sich etwas verloren in dem Kosmos aus technischer Perfektion und Überfrachtung vorkommt. Hier wäre weniger wohl mehr gewesen.
Doch letztendlich ist BEYOND CREATION mit „Earthborn Evolution“ ein durchaus spannender Rundling gelungen, der technisch alles absolut richtig macht. Auch wenn es an catchy Momenten krankt, so kommen Fans von technisch-progressiven Todesblei-Attacken definitiv auf ihre Kosten.
Selten solchen Quark gelesen. Richtig technischer Death Metal wie von BC ist nicht „mal eben so“ anzuhören und entsprechend und absolut logischerweise nicht eingängig. Entweder technisch = vertrackt oder simpel = eingängig. Oder schonmal simple Musik gehört die schwer zugänglich ist? Ich nicht. Auch die Vergleiche mit DEATH hinken, denn an diese erinnern BC nun wirklich nicht. Ach ja und jetzt nicht das Gegenargument bringen „aber DEATH zeigen doch, wie man technisch und eingängig gleichzeitig sein kann“. Kann man sehen wie man will, aber in Sachen Technik hinkt alles was (die durchaus göttlichen) DEATH gemacht haben meilenweit hinter BC her. Nichts für Ungut. 9/10
Death sind nicht mal im Ansatz ein Anhaltspunkt, eher Gorguts, und da verlieren BC im Vergleich zur Coloured Sands, die einfach ueber allem steht, was in den letzten Jahren als Tech-DM rausgekommen ist.
Gefällt mir persönlich besser als The Aura. Der Sound is mir zwar immer noch ein wenig zu klinisch (Besonders das Schlagzeug) und auch wenn der Herr Forest ein begnadeter Bassist ist, gehts mir eher auf den Senkel dass er sich permanent in Solo-Gewichse während der Songs flüchtet… Trotz allem ne Bombenscheibe… teilweise jazzig angehaucht, manche Parts erinnern mich an Death zu ihrer späten Phase, seeehr viel mehr Atmosphäre hier als im manchmal etwas seelenlosen Geknüppel von The Aura, trotzdem ist es auch hier mir noch manchmal noch zu verköpft und ich hätte mir auch mehr „Hits“ wie Elusive Recerence oder Earthborn Evolution gewünscht, trotzdem eine der meiner Meinung nach besten TDM Bands momentan.
7,5-8/10