Bewitcher - Cursed Be Thy Kingdom

Review

Soundcheck April 2021# 12 Galerie mit 18 Bildern: Bewitcher - Europatour 2019 in Mannheim

BEWITCHER aus Oregon bezaubern auch mit ihrem dritten Album. „Cursed Be Thy Kingdom“ macht da weiter, wo VENOM schon vor Jahren aufgehört haben und schafft den Spagat zwischen Moderne und Black-Metal-Urzeit.

BEWITCHER haben eine höllische Zeit hinter sich

Knapp zwei Jahre nach dem Vorgänger „Under The Witching Cross“ erscheint der Nachfolger nun bei Century Media. „Es waren zwei höllische Jahre“, blickt Sänger M. zurück. „Als wir die ersten Riffs schrieben, befand sich die Welt von BEWITCHER bereits im Fluss. Ihr habt ja sicher mitbekommen, dass in der Zeit einige verrückte Dinge passiert sind. In diesem brodelnden Hochdruckkessel ist ‚Cursed Be Thy Kingdom‘ entstanden.“ 

Trotz dieser Entwicklung hat sich im Hause BEWITCHER nichts am Fundament verändert. Die Band huldigt immer noch alten Recken wie VENOM und neuen Heroen wie MIDNIGHT, orientiert sich also am räudig-rockigen Black Metal der 1980er. Auf „Cursed Be Thy Kingdom“ gesellt sich aber, mehr noch als bei den Vorgängern, zeitgenössischer Heavy Metal der Marke NIGHT DEMON hinzu.

Dadurch gelingt es dem Trio, dass seine Musik traditionelle Ideale erfüllt, gleichzeitig aber auch zeitgemäß und modern klingt. BEWITCHER klingen wie die logische Weiterentwicklung der etwas angestaubten Heavy-Black-Metal-Ursuppe der 1980er. Der Drang, den Rock’n’Roll an seine Extreme zu treiben, ist auf „Cursed Be Thy Kingdom“ in jedem Song zu vernehmen, ebenso wie die augenzwinkernde und energiegeladene Spielfreude der Band. Dass jedes Detail durchsticht, ist dem Sound zu verdanken, der klar ist, die raue Energie der Band aber dennoch nicht runterpegelt.

„Cursed Be Thy Kingdom“ – zwischen Ursuppe und Moderne

BEWITCHER experimentieren auf diesem Album mit verschiedenen Melodien und Tempowechseln, was das Album abwechslungsreich und den Stil eigenständiger wirken lässt. Dadurch treffen die Songs auf „Cursed Be Thy Kingdom“ zwar nicht immer ins Schwarze – wie zum Beispiel die unspektakuläre Nummer „Valley Of The Ravens“ – unterhalten aber durchgehend.

Das neue Album der Band aus Oregon hat alles, was man von einer rockenden Black-/Heavy-Metal-Scheibe erwarten darf. BEWITCHER gelingt es zudem, mit frischen Ideen zu überzeugen und die eigenen Stärken herauszustellen. Wenn es jetzt noch klappt, diese Stärken in den kommenden Jahren noch mehr zu konzentrieren, dürfte dem Einzug in die Oberliga nichts mehr im Wege stehen.

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10.04.2021

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