BEWITCHED – Black Heavy Thrash Metal aus Schweden! Nach der etwas untergegangenen MCD „Atrocities In A Minor“ gibt es nun endlich wieder neues Futter für die Ohren in Form des neuen Langeisens „Spiritual Warfare“. Viel zu lange war es still geworden um diese Band. Ein weiteres Mal sind die Mannen um Vargher alias Marcus Norman ihrem eigenen Stil treu geblieben und liefern ein vor Authentizität geradezu sprühendes, eindrucksvolles Werk.
Die Veränderungen finden sich wieder einmal nur im Detail. Die sehr melodische Ausrichtung von „At The Gates Of Hell“ war bereits auf dem letzten Album „Rise Of The Antichrist“ ausgetilgt. Der Heavy Metal Anteil wurde stark zurückgenommen, dafür der Black Metal Anteil etwas weiter ausgebaut. „Spiritual Warfare“ schließt nahtlos am direkten Vorgänger an, zeigt sich allerdings eine ganze Spur dunkler, düsterer und manchmal sogar ein wenig beklemmend. Gleichzeitig legten BEWITCHED dieses Mal wieder etwas mehr Wert auf Abwechslung, was der Langzeitwirkung des neuen Outputs sicherlich zugute kommt. So findet man hier wieder böse und tighte Grooves, gute Midtempo-Stampfer und Uptempo-Nummern, welche zwar wie gewohnt relativ simpel, rotzig und direkt, dafür aber mit viel Schmiss und Gespür für Melodien und Atmosphäre gespielt werden. Hymnische, erhabene Parts finden sich ebenso wie aggressive, infernalische Tonkunst auf „Spiritual Warfare“. Das finstere Werk huldigt mal wieder ohne Ende den glorreichen Bands der Achtziger, ohne allerdings zur blosen Kopie zu verkommen. Man hört an jeder Stelle, dass hier BEWITCHED werken, der bösartige oldschool Sound der Gruppe ist mittlerweile unverwechselbar, und das, obwohl die Musik in so vielen verschiedenen Stilen zu Hause ist. Ohrwurm reiht sich an Ohrwurm, lediglich das eigene Referenzwerk „Pentagram Prayer“ konnte nicht ganz erreicht werden. Geniales, kultiges Teil, das einfach wie die Hölle rockt! Darker than Black – Blacker than Death!
Also der Opener ist noch ein Knaller, auch die folgenden Songs gehen, aber dann gibt es beliebiges Riffing, zu traditionell, ohne Höhepunkte. Der Gesang erinnert an deutsche Metalhelden der Achtziger, nun gut, wems gefällt… Die Meryful-Fate-Anspielungen sind nett gemacht, allein am schlüssigen Songmaterial hapert es ein wenig. Zuletzt gibts doch noch mal was nettes in Form von "Glorious… ", insgesamt aber hatte ich mir mehr versprochen, die Licks sind einfach zu simpel und zu oft gehört.
Drei guten Songs stehen 7 (z.T. unter-)durchschnittliche gegenüber. Mit viel Wohlwollen könnte man 7 geben…
Aber es soll ja auch welche geben, die auf Metal Inquisitor stehen…