Betzefer - Down Low

Review

Die Auflistung Israel, Tel Aviv, Metal hatte bis vor kurzem nicht wirklich Sinn, eher etwas stutzig, haben wir Europäer doch in Wirklichkeit keinen blassen Schimmer davon, was im Nahen Osten metal-technisch abgeht. Mit einem Exotenbonus ausgestattet kommen nun Betzefer aus dem „gelobten Land“, um uns eines besseren zu belehren. Doch erweist sich das Material als nicht so exotisch, wie vielleicht erhofft. Vielmehr wird auf eine Mischung aus solidem Neo-Thrash mit Rock’n’Roll Einflüssen gesetzt, ganz im Zeichen ihrer Vorbilder PANTERA und SEPULTURA.
Im Mittelpunkt von „Downlow“ steht die Stimme des Sängers Avital Tamir, der in seiner Kindheit wohl einiges an Schmirgelpapier geschluckt haben muss. Anders kann man sich diesen rauen Druck, der einem förmlich entgegenbläst, nicht erklären. Doch schafft er es auch Melodiekomponenten einzubauen, wie im Titeltrack, einem der stärksten Songs auf der Scheibe oder auch beim energischen Beginn, „Early Grave“. Die massive, von Tue Madsen hochgezogene Soundwand unterstreicht den Vortrieb der Instrumentenfraktion, sowohl die Riffs als auch das stets präsente Schlagzeug belegen dies.
Doch hat „Downlow“ spätestens nach dem vierten Song auch einen massiven Durchhänger. Ab diesem Zeitpunkt wirken die Songs sowohl im Sound als auch das Tempo betreffend auf Dauer relativ monoton, das Liedgut scheint in einer zum Teil zähen Art und Weise sich inhaltlich anpassen zu wollen. So tritt erst zum Schluss der knappen Spielzeit von 37 Minuten das schwere und verdammt groovige „Black Inside“ ins Rampenlicht. Von ihren Vorbildern noch ein ganzes Stück entfernt, verdienen sich BETZEFER durch eine Mischung aus starken und eher durchschnittlichen Songs trotzdem noch ihre sieben Punkte, mit der Hoffnung, das vorhandene Potenzial bei der nächsten Platte ein Stück eigenständiger und packender umzusetzen.

01.08.2005
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