Between The Buried And Me - Automata II

Review

Galerie mit 24 Bildern: Between The Buried And Me - Sonder Europe Tour 2018

Im Februar drehte ich noch mit BETWEEN THE BURIED AND ME und „Automata I“ einige arschkalte Joggingrunden. Willkommen jetzt zu einer weiteren Runde.  Nein, keine weitere Laufrunde sondern Willkommen zum zweiten Teil der Konzeptplatte, des Gesamtwerkes „Automata“ mit dem simplen, cleanen Namen „Automata II“.

BETWEEN THE BURIED AND ME setzten damit ihre fiktive Geschichte fort. Die Geschichte einer Person, deren Träume zur besten Sendezeit in die gesamte Welt ausgestrahlt werden und sich mit dem Gedanken beschäftigt: „Was wäre, wenn Träume sichtbar wären?“ Da Fortsetzungen in jeglicher Form grundsätzlich immer schwierig sind, gilt es bei einem zweiten Teil mehr denn vorher zu überzeugen.

BETWEEN THE BURIED AND ME: Katz und Maus

Und wie könnte man das besser, als „Automata II“ mit dem 13(!)-minütigem „The Proverbial Bellow“ zu beginnen? Ein Track, der sich jenseits zwischen Gut und Böse befindet und jegliche Grenzen überschreitet. Bei der Songlänge auch genug Zeit einiges zu überschreiten und auszuprobieren. Streckenlanges Gitarrenriffing zwischen funkigen, groovigen und djentigen Fragmenten führt uns immer wieder zu federleichten Keyboardtönen, bis wir endlich auf die fragil durchdringliche Stimme von Tommy Rogers treffen. Ab hier dann komplette Machtübernahme durch die Vocals. Der Track bricht immer wieder aus seinen Rastern. Was eben noch leise und nachdenklich, fast depressiv klingt, explodiert in der nächsten Sekunde ohne Vorankündigung. BETWEEN THE BURIED AND ME spielen Katz und Maus mit dir. Packen dich, lassen wieder los. Schubsen dich und halten dich wieder gebahnt fest. Und vor allem halten sie über verdammte 13 Minuten Spannung.

Hat man es dadurch geschafft, kann man sich von Zirkusklängen und einem Akkordeon etwas auf „Glide“ ausruhen und die Schweißperlen von der Stirn tupfen. Der etwas ruhigere Track wirkt herrlich deplatziert und dennoch gerade deshalb fesselnd: „May i have this dance?“fragt die Stimme. Ja, gerne doch.

Auf zu neuen Klangwelten: „Automata II“

Bei „Voice Of Trepass“ weiß ich dann auch, warum um den Tanz gebeten wurde. Was mit brachialen Mathcore-Riffs beginnt, schwingt auf einmal um und zwar, ja zum Swing. Auf einmal hören wir Musik der 30er. Swing in einem Mash-Up mit progressiven Gitarren, Big Band-Trompeten und einem Fronter der im Spagat zwischen funkig-souligem Gesang und bitterbösen Growls arbeitet. Zwischen intensiver Wut und beängstigender Ironie. Für mich eine der gelungensten Songkombinationen, die ich bisher gehört habe.

Groß und speziell

BETWEEN THE BURIED AND ME vollenden mit „Automata II“ ihr Gesamtwerk. Ihre Idee und Vorhaben eines umfassenden Konzeptwerkes. Hierbei toben sich die Virtuosen und Querköpfe der progressiven Musik mehr als aus. Schmeißen alte Konventionen nicht nur über Bord sondern auch an die Wand, kratzen die Reste ab und fügen sie zu neuen perfide genialen Klangmustern zusammen. Man muss zugegeben wirklich Fan von diesen Menschen sein, denn das was sie tun ist neben der Tatsache, das es groß ist, auch sehr speziell. „Automata II“ schließt nahtlos an „Automa I“ an und damit perfekt den „Automata“-Zyklus ab.

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03.07.2018

It`s all about the he said, she said bullshit.

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Between The Buried And Me auf Tour

13.08. - 16.08.25metal.de präsentiertSummer Breeze Open Air 2025 (Festival)Allt, AngelMaker, Angelus Apatrida, Annisokay, April Art, ASP, August Burns Red, Avralize, Benighted, Between The Buried And Me, Counterparts, Cult Of Luna, Destruction, Dimmu Borgir, Donots, Fiddler's Green, Fit For A King, Gaerea, Gojira, Gutalax, Hanabie., Hiraes, In Extremo, League Of Distortion, Machine Head, Mr. Hurley & Die Pulveraffen, Non Est Deus, Obituary, Rivers Of Nihil, Royal Republic, Septicflesh, Slope, Static-X, Tarja und Marko Hietala, The Halo Effect, Thrown, Unleashed und Wind RoseSummer Breeze Open Air, Dinkelsbühl, Dinkelsbühl

3 Kommentare zu Between The Buried And Me - Automata II

  1. ClutchNixon sagt:

    Hat mit den genannten Querverweisen soviel zu tun wie ein Furz mit frischer Luft, aber sei es drum… Nicht wirklich gut gespielt, aber eben auch nicht nur schlecht. Bespieltes Feld lebt eigentlich von instrumentaler Präzision, die auch in den anything goes Parts unbedingt aufrecht zu halten ist. Engagierte man zwei wirklich gute Gitarristen und konzentrierte sich der Vokalist nur auf seine Stimme könnte aus denen was werden. So ist mir das en gros zu unpräzise. Und jetzt Intronaut zum Runterkommen.

    4/10
    1. ClutchNixon sagt:

      Anmwekung: Meine Kritik bezog sich auf das Antisoph Album. Was auch immer hier gerade passiert ist. Gruselig

  2. Se Wissard sagt:

    Beide Automata-Teile muss man als Fan der Band haben. Aber verständlich ist es für mich nicht, warum man das Ding in zwei Teile aufteilen musste, immerhin passt alles auf eine CD und so wirklich toll ist das Artwork auch nicht, dass man da wirklich zwei Digipaks gebraucht hätte. Noch dazu hab ich das Gefühl, dass nach „Blot“ einfach was fehlt, das Ding bricht einfach sehr abrupt ab und wenn man dann CDs wechseln muss, gibt’s einen unschönen Bruch, wie ich finde. Klar, es gibt die digitale Lösung für das Problem, aber dennoch werden für beide Teile ja durchaus Kosten fällig, als ob man zwei Alben kauft.
    Wenigstens ist das Artwork dann kohärent, aber ich glaube, die Band hätte einfach alles auf einen Silberling packen sollen, dann würde das Album auch besser dastehen im Vergleich zu Vorgänger als auch Nachfolger.
    Musikalisch kann man kaum was dagegen sagen. Die Band bleibt ihrem Stil treu, unberechenbar, progressiv ohne Ende, detailverliebt, knallhart aber auch wunderschön zu sein.

    8/10