BETRAYING THE MARTYRS mussten sich erstmal erholen. Fronter Aaron Matts verlässt 2021 die Band um seine Band ten56 zugründen. Ohne Sänger geht es natürlich nicht und aufgeben war auch keine Option. Also konnte man schließlich Rui Martins fürs Mikro gewinnen, sich neu sammeln und die Stellschrauben neu einstellen. Mit der EP „Silver Lining“, welche seit dem 24.06.2022 vorliegt, zeigen sich die französischen Deathcorer der Welt in neuer Konstellation und vermutlich auch etwas mit neuem Richtungseinschlag.
BETRAYING THE MARTYRS: Auf einen Neuanfang
Die Stimmfarbe Martins sorgt bei jedem der einzelnen Songs für eine grungige Note, die Screams und Growls gut gesetzt, wird hier immer wieder das Tempo angeschoben oder eben komplett auf Bremse getreten. Der Opener „Black Hole“ setzt auf pure Eskalation mit djentigen Gitarren sowie saftigen Breakdowns. Durch den Einsatz von Synthesizern gibt es dazu noch eine leichte progressiv-hymnische Kante. Im gesamten aber weitaus mehr Metalcoriger als erwartet.
Silver Lining: Der Abschied vom Deathcore?
„Pressure“ zieht diesen roten Faden weiter, hat jedoch noch eine Steigerung in der Aggressivität im Gepäck. Die Vocals prasseln gleich in den ersten Sekunden ins Gesicht, kurz Luft holen, Übergang in den cleanen, sphärischen, fast schon reduziert gehaltenen Chorus, bevor ein schmissiger Breakdown wieder alles aufbricht.
BETRAYING THE MARTYRS: Mini-Comeback
Das sich die Franzosen neu kalibriert haben und weitaus mehr in Sachen Metalacore als Deathcore unterwegs sind zeigt „Swan Song“, der mit seinen groovigen Riffing den Sack der EP zu macht. Die kleinen Veränderungen und die gewollt oder ungewollte, kleine Neuausrichtung der Band, steht ihnen gut zu Gesicht.
Silver Lining – Der Silberstreifen am Horizont
BETRAYING THE MARTYRS setzen mit „Silver Lining“ ein kleines Mini-Comeback hin, welches sich in der Metalcore-Szene durchaus sehen lassen kann. Inwieweit zukünftig bei einem Longplayer die Spannung gehalten und hier der Band nicht die Luft ausgeht, bleibt noch abzuwarten.
„Silver Lining“ ist ein stabiles Brett. Guter Wechsel zwischen cleanen und sreamigen Parts, der ein oder andere Breakdown der ordentlich durchknallt sowie schöne Abwechslung zwischen emotionsgeladener Ruhe und Härte. BETRAYING THE MARTYRS sind zurück und ziehen mit „Silver Lining“ ihren eigenen optimistischen Silberstreifen am Horizont.
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