Bethlehem - Dictius Te Necare

Review

Galerie mit 6 Bildern: Bethlehem - Prophecy Fest 2019

Lieben oder hassen! Wohl auf kaum eine andere Scheibe trifft dieses Statement so zu wie auf „Dictius Te Necare“ und kaum eine Andere stieß auf solche kontroverse Reaktionen wie das zweite BETHLEHEM-Album. Aber BETHLEHEM haben noch nie den einfachen Weg gewählt und mußten sich seit ihren Anfangstagen stets mit Anfeindungen herumschlagen.

Nach dem Erstling „Dark Metal“, der eher unspektakulär ausgefallen war, wurden mit „Dictius Te Necare“ neue Wege beschritten. Hauptgrund der Kontroversen ist sicherlich Rainer Landfermann (Pavor), der auf dieser Scheibe seinen Einstand am Mikro gab. Was dieser Mensch (?) hier zum Besten gibt, gehört mit Sicherheit zum Extremsten, was bislang auf Tonträgern zu hören war. Landfermanns gesangliche Darbietungen gehen weit über das übliche, stereotype und eindimensionale Black Metal Geschrei hinaus, wirken weitaus lebendiger, emotionaler, schlichtweg wahnsinniger und dadurch ehrlicher und echter. Dadurch werden die unterschiedlichen, jedoch stets sehr düsteren und mitunter auch aggressiven Stimmungen der Musik, die sich insgesamt zwischen doomigen Klängen und old school Black Metal Ausbrüchen abspielt, vortrefflich umgesetzt. Weiterer Plus- (oder Minus-)punkt (je nach Gusto) sind die außergewöhnlichen und reichlich abstrakten deutschen Texte von Bassist Bartsch, die man mit Sicherheit nicht auf Anhieb nachvollziehen kann. Läßt man sich allerdings auf diese Platte ein und taucht hinab in die dunkle Welt von Bethlehem, entstehen mitunter starke, alptraumhafte Bilder vor dem inneren Auge und man erkennt, daß hinter dem Allem, wie auch z.B. hinter einem Albumtitel wie „Dictius Te Necare“ (lateinisch für „Du sollst Dich selbst töten“) (Lexx? 🙂 -Truhe) weitaus mehr als plumpe Provokation steckt.

Das dritte Bethlehem Album dürfte dieser Tage erscheinen und es bleibt abzuwarten, was darauf geboten werden wird. Anspieltips: „Schatten aus der Alexanderwelt“, „Verschleierte Irreligiosität“ und „Tagebuch einer Totgeburt“.

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17.10.1997

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6 Kommentare zu Bethlehem - Dictius Te Necare

  1. Necroking sagt:

    Leute, DAS ist echte Finsternis! So ein krasses, alptraumhaftes, morbides und düsteres Album habe ich kaum vorher gehört. Von der Platte können sich alle Kovenants und COFs auf dieser Welt ´ne dicke Scheibe abschneiden. Die Emotionen Hass, Depression und Qual werden hie auf eine einzigartige Weise vereint und zu einem Klanggebilde verschmolzen, das zwar auf den ersten Hör völlig unnachvollziehbar zu seien scheint, aber wenn mal erstmal losgelassen hat, eine pechschwarze Dynamik entwickelt, die Dich gefangen nimmt und Dich verprügelt, vergewaltigt, quält, und Dich gleichzeitig sanft streichelt und umfasst. Und wer das hier lächerlich oder schwachsinnig findet, braucht sich die platte gar nicht erst anzuhören und kann bei seinem Kovenant-Scheiss bleiben!

    8/10
  2. Necroking sagt:

    Ups, ich sehe gerade, dass ich mich oben mit der Wertung vertan habe. 8 Punkte sind natürlich viel zu wenig für diese Hammerscheibe! Da muss ich wohl ans Mausrad gekommen sein…logisch, dass diese Platte ´ne 10 haben sollte!

    10/10
  3. Misantrophix sagt:

    ein DERMASSEN geiles album hab ich fast noch nie gehört, ich weiß nicht wie ich´s beschreiben soll……aber die musik und der gesang bilden eine mörderische, düstere einheit und die texte sind GOTT!!!! es gibt nur noch 2 deutsche bands, die ich ähnlich bewundere: Eisregen und Totenmond, onwohl man die mit Bethlehem keinesfalls vergleichen kann….Bethlehem sind eiiner der eigenständigsten und kränksten bands die ich je gehört habe!!

    10/10
  4. Anonymous sagt:

    es ist das beste!ich finde es ertaunlich wie sie es schaffen dies einzigartige morbide düstere ,fast schon kranke atmosphäre zu erzeugen.Es packt mich einfach!Ich fänd es bestimmt interresant einen Menschen den ich hasse diverese drogen ins wasser kippen und dan dictus te necare rein mach…ich glaube er würde sich vor wahnsin quelen und keine sekunde mehr leben wollen…ich mus aber denoch gestehen das teilweise sprüche wie "als eine scheibe brot überdauert"schon recht witzig mit dr kombination der absolut geilen und kranken stimme sind.Es ist unbeabsichtigd ,aber wer so auf sicknes sezt der mus auch amit rechnen das dies verkehrt aufgenommen werden kan,aber das ist dem herren bartsch sowieso egal.

    10/10
  5. Hans Wurst sagt:

    Niemals wieder habe ich so einen Gesang gehört! Und die Instrumente haromnieren auch noch dazu und sind perfekt eingespielt (auch vom Sound her). Und die Lieder knallen… Selten so ein geiles Album gehört! Und immer und immer wieder…

    10/10
    1. W. W. sagt:

      Da kann ich dir nur das aktuelle Album von Bethlehem ans Herz legen. Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten aber Onielar (neue Sängerin) ist stimmlich MINDESTENS genau so wahnsinnig wie Rainer Landfermann seinerzeit. Sehr stark!