BETHLEHEM haben einen derart eigenen Sound, dass man jede Veröffentlichung der Band unmittelbar zuordnen kann. Dies gilt selbst, wenn es sich um eher experimentelle Werke wie die Trilogie rund um „Schatten aus der Alexander Welt“ handelt. Zudem ist mir in all den Jahren keine Band untergekommen, welche man als klare Epigonen von Bethlehem bezeichnen könnte – sachdienliche Hinweise gerne an den Autoren.
BETHLEHEM – Zurück in die Zukunft
Üblicherweise geht mit einer neuen BETHLEHEM-Veröffentlichung eine Neustrukturierung des Line-Ups einher. Wie sollte es beim selbstbetitelten neuen Werk also anders sein? Am Schlagzeug kehrt Steve Wolz (IMPERIA, DEINONYCHUS) zurück, die Gitarre hat Ilya Karzov (BOG MOROK) eingespielt und am Mikrofon steht Onielar, bestens bekannt durch ihre Hauptband DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT. Die einzige Konstante bleibt und bildet Bandleader, Texter und Bassist Jürgen Bartsch.
Dabei ist der Gesang von Onielar ein wesentliches Element, welches BETHLEHEM weg von der Alexanderwelt-Trilogie und zurück zu den Ursprüngen der Band führt. Damit steht das vorliegende Album im krassen Gegensatz zu „Hexakosioihexekontahexaphobia“. „Bethlehem“ trägt in jeder Faser des Riffings, der Texte und Gesangslinien die Signatur der frühen Veröffentlichungen, insbesondere „Dictius Te Necare“.
Wer nun eine ähnlich spartanische Produktion wie auf dem 2009er Album „A Sacrificial Offering to the Kingdom of Heaven in a Cracked Dog’s Ear“ fürchtet (für die Hintergründe siehe unser damaliges Interview mit Jürgen Bartsch), kann sich getrost entspannen. „Bethlehem“ überzeugt durch eine saubere, kompakte und auf den Punkt gerichtete Produktion, welche sich auf der Höhe der Zeit befindet und Vergleiche zu anderen Szenegrößen nicht scheuen braucht.
Dank der sauberen Produktion können BETHLEHEM den nächsten Schritt gehen und insbesondere die Höhepunkt der Platte, allen voran „Arg tot frohlockt kein Kind“, welcher als neuer Klassiker in den Kanon der Band eingeht, zu voller Stärke und Durchschlagskraft gereichen. Dieses Stück wird einen so schnell nicht wieder loslassen.
Am Ende bleibt…
BETHLEHEM finden zurück zu ihren Anfängen, ohne sich dabei selbst zu kopieren. Das neue Album ist gleichzeitig Neubeginn und logische Fortsetzung, Beständigkeit und Innovation. Wer auch nur ansatzweise etwas mit dem bisherigen Schaffen der Band anfangen konnte, wird um das neue Album keinesfalls herumkommen.
Grandioses Werk. Dreckig, anders und unglaublich abwechslungsreich. Höhepunkt sind die Texte gepaart mit dem hammer Gesang von Onielar. Schon Malevolentia haben 2016 gezeigt dass Black Metal mit einer Frau hinter dem Mic eine unglaublich wirksame Mischung sein kann.
Beide Alben stehen für mich persönlich in der Top5 von 2016
Stimme der Rezension vollkommen zu. Ein hammer Album, das beste seit Suizid. Auch Onielar hat mich mehr als positiv überrascht, da sie ihre Stimme hier deutlich vielseitiger einsetzt als bei DNS und sie passt einfach zu Bethlehem wie die Charts in die Mülltonne.
Track 2, 6 und 10 finde ich am besten. Eines meiner 5 absoluten Lieblingsalben 2016.