Beth Gibbons & Rustin Man - Out Of Season
Review
Wenn gleich zu Beginn das wunderschöne, nur von Gesang und Akustikgitarre getragene „Mysteries“ erklingt, sollte klar werden, dass sich Beth Gibbons und Paul Webb aka Rustin Man von ihren musikalischen Ursprüngen in Form von Portishead bzw. Talk Talk losgelöst und dabei quasi nebenbei eines der schönsten musikalischen Werke der letzten 12 Monate geschaffen haben. „Out of Season“ strahlt eine ungemein ruhige, träumerische Melancholie aus, wie sie zuvor vielleicht nur Goldfrapp mit „Felt Mountain“ erschaffen haben: Keine Note der teils spartanischen, teils Big-Band-artigen Instrumentierung wirkt zuviel oder erzwungen, während Beth Gibbons sich spielerisch leicht in dem gewohnten Gesangsspektrum von sanft-zerbrechlich bis hin zur Dramatik einer Shirley Bassey bewegt. Das Songwriting, dass irgendwo zwischen Folk und Barjazz anzusiedeln ist, lässt so gut wie keine Schwachpunkte erkennen, wodurch trotz aller stilistischer Abwechslung „Out of Season“ wie aus einem Guss erscheint und die träumerische Melancholie als Grundstimmung bestehen bleibt. Das ändert sich erst mit dem vorletzten Lied, „Funny Time of Year“, das zwar sehr zurückhaltend beginnt, sich aber im Volumen von Instrumentierung als auch Gesang immer weiter bis hin zu einem dramatischen Abschluss steigert, bei dem die Stimme von Beth Gibbons in ihrer Intensität fast erschlagend wirkt. „Out of Season“ ist eine nahezu komplette und wunderschöne Veröffentlichung, bei der lediglich zu befürchten steht, dass sie einmalig bleibt und nicht die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient hat.
Beth Gibbons & Rustin Man - Out Of Season
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Post-Rock/Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 43:47 |
Release | 2003-05-01 |
Label | Polydor/Go Beat |