Eine gute und eine schlechte Nachricht für alle, die bereits sehnsüchtig auf ein neues Album der Portugiesen BESTA gewartet hatten: Hatte das damalige Quartett auf „Eterno Rancor“ noch blitzkriegartige Grindcore-Salven im Holster, verschiebt sich das aktuelle Album „Terra Em Desapego“ weniger eindeutig kategorisierbar in die Schnittmenge zwischen Death-/Thrash-Metal und Grindcore. Die versprochene gute Nachricht: Auch das vierte Album der Südeuropäer ist kein Deut schlechter als sein Vorgänger und serviert sieben hochklassige Schädelspalter.
Längere Songs und Riffmassaker
Ja richtig gelesen, BESTA haben sich davon abgewandt, Songs zu schreiben, deren Länge häufig kaum über die Eine-Minute-Marke hinwegreicht, sondern sorgen dieser Tage, ganz im Gegenteil, für ein Album mit ausschließlich deutlich längeren Stücken, die auch den Death-Metal-Mittelwert überschreiten. Mit Ricardo Matias hat man inzwischen einen zweiten Gitarristen an Land gezogen, mit dem man durch die Projektüberschneidungen bei SINISTRO ganz offensichtlich auch sehr gut harmoniert und der dem Klangbild auf „Terra Em Desapego“ richtig gut tut.
So überzeugen BESTA mit etlichen herausragenden Gitarrenläufen, die von sphärischer Atmosphäre bis hin zu absolut fiesen Headbangern reichen und wo Remniszenzen an MISERY INDEX keineswegs aus der Luft gegriffen erscheinen. Im Hinblick auf das neueste Album der US-Amerikaner „Complete Control„, macht es dieser noch reichlich frisch klingende Trupp aus Portugal hier qualitativ sogar noch eine Schippe besser.
„Terra Em Desapego“ ist ein modernes Feuerwerk
Wovon „Terra Em Desapego“ handelt, dürfte auch ohne tiefgreifende Portugiesisch-Kenntnisse relativ schnell klar werden, wobei sich auch Sänger Paulo Rui mit seinem angepissten Organ passabel ins Gesamtkonzept einbringt. Die größten Stärken von BESTA liegen allerdings zweifelsohne in deren maßloser Riffgewalt, die durch akzentuiertes Drumming mit der Schmuckschattulle in Szene gesetzt wird.
Zusammenfassend ist der neuste Output der portugiesischen Hauptstädter ein absoluter Killer geworden, der keinem Freund moderner Death-/Thrash-Klänge mit Grind-Oberhaupt entgehen sollte. Auf „Terra Em Desapego“ ist es nicht notwendig, einzelne Tracks hervorzuheben, ist doch jeder Song für sich vielschichtig und ein Feuerwerk an brachial zündenden Ideen. Schon jetzt eines der fettesten Jahreshighlights in diesem Sektor.
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