Beseech - Souls Highway

Review

Die schwedische Truppe Beseech hat mit ihrem aktuellen Longplayer beileibe keinen Originalitätspreis verdient, da man grösstenteils den allseits bekannten Vorbildern H.I.M. oder Paradise Lost nacheifert – dies jedoch auf einem Niveau, das durchaus begeistert. Ich verfolge den Werdegang der Band seit ihrem Debüt „…from a bleeding heart“ und werde die neue Scheibe erstmals nicht wieder zum Second-Hand-Dealer tragen. Wenn ich ernsthaft darüber nachdenke, dann halte ich einige „Copycats“ wie etwa „Charon“, „Entwine“ und nun auch noch „Beseech“ inzwischen für die besseren Songwriter. Die drei grössten Kritikpunkte waren bei den alten Veröffentlichungen der Nordlichter der schauderhafte Gesang, das durchschnittliche Songwriting und die mumpfig-unzeitgemässe Produktion. Während handwerklich schon immer alles im grünen Bereich lag, konnte man den Rest nun endlich auch ausbügeln. Zur lasziv-erotischen, dunklen Stimme des neuen Sängers Erik Molarin gesellt sich die unschuldig-verführerische Klangfarbe Lotta Höglins. Der Einfall des Wechselgesanges ist zwar nicht gerade innovativ, funktioniert hier aber grossartig. Beseech sind meiner Meinung immer dann am besten, wenn sie leicht balladesk agieren – obwohl die ganze Scheibe an und für sich nicht zum heftigen Abrocken geschaffen wurde. Allerdings sucht man beim abschliessenden Bonustrack und Abba-Cover „Gimme Gimme Gimme“ eventuell ernsthaft nach einem Regler, der die Drehzahl der CD etwas erhöht, wie das zur guten alten Vinyl-Zeit noch möglich war (Habt ihr auch ab und zu mit Doom-Metal-Platten auf 45 Umdrehungen herumexperimentiert ? *ggg*). Zum Schluss möchte ich neben den Anspieltipps auch auf das tolle, von Artwork-Gott Travis Smith entworfene Cover hinweisen. Für den Ohrentest: Between the Lines; Blinded; Sunset 28.

28.04.2002
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