Berzerk - Drag Us Into Hell

Review

Ganz so entfesselt und gnadenlos brutal wie man aufgrund ihres Namens vielleicht vermuten könnte, gehen BERZERK auf ihrem Debüt „Drag Us Into Hell“ nicht zur Sache. Der leicht in die Core-Ecke schielende Groove Death Metal der fünf Dresdener bewegt sich auf der Aggressionsskala eher im oberen Mittelfeld; auch der gepresste Brüllgrunzgesang bestätigt diesen Eindruck. Die stilistische Einordnung verrät bereits, dass das hier Freunden der alten Todesblei-Schule in der Regel nicht schmecken wird – wenngleich es ein paar nette CELTIC FROST-Uuhs zu hören gibt.

Qualitativ bewegen sich BERZERK auf solidem Jugendzentrums-Niveau, die Chose ist also einigermaßen bekömmlich. Hier nach der oft bemühten eigenen Note jenseits des Mittelmaßes zu suchen, wäre aber natürlich, wie Eulen nach Athen zu tragen. Immerhin dringt das satte Geböller hin und wieder bis ins Kleinhirn vor und möchte Nacken und Füße in Wallung bringen – das knackige „Listen To The Snake“ und das dann doch recht furiose „Your Dark Is My Light“ seien als Anspieltipps genannt. Mit „Black Dementia“ versucht man sich auch an einer schleppenden Nummer; das Resultat ist passabel.

Ein Lied mehr hätte es insgesamt aber doch sein dürfen, denn mit nur wenig mehr als einer halben Stunde Spielzeit fühlt sich „Drag Us Into Hell“ unvollständig an. Fehlte es an weiterem Material oder an Moneten fürs Studio? Wie auch immer, mit dieser sich nur zu sechs Siebteln fertig anfühlenden Dutzendware werden die Elbflorenzer wohl schwerlich Lorbeeren ernten. Aber jedermann darf sich ein eigenes Urteil bilden: Auf der oben angegebenen Bandcamp-Seite von BERZERK kann man in die komplette Platte reinhören und das Teil bei Gefallen digital eintüten.

15.04.2015
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